Freitag 13.02.2015, 1. Fussball - Bundesliga Saison 14/15 -  21. Spieltag in Dortmund,
BV Borussia Dortmund - 1.FSV Mainz 05
Sokratis Papastathopoulos (BVB) gegen Shinji Okazaki (1.FSV)

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44137 Dortmund

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4:2 - BVB springt spektakulär aus der Abstiegszone

Borussia Dortmund hat zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Bundesliga-Spiele in Serie (letztmalig am 3. und 4. Spieltag) gewinnen können und springt damit vorübergehend in der Tabelle auf Platz 14! In einem spektakulären Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 drehte der BVB ein 0:1 binnen zehn Minuten in ein 2:1, musste dann den Ausgleich hinnehmen, ehe Aubameyang und Sahin den 4:2 (0:1)-Endstand herstellten.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 80.200 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK geriet der BVB bereits nach 53 Sekunden durch Soto in Rückstand und konnte bis zur Pause eine Reihe guter Chancen zum Ausgleich nicht nutzen. Das lief nach der Pause in einer höchst ansehnlichen Partie besser. Subotic, Reus, Aubameyang und Sahin erzielten erstmals in dieser Bundesliga-Saison vier Tore für den BVB in einem Spiel.

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Ausgangslage
Der BVB ging mit dem Rückenwind eines überzeugenden 3:0-Erfolgs in Freiburg in das Spiel gegen die Rheinhessen, die ihrerseits nur eins der letzten zwölf Bundesliga-Spiele gewinnen konnten. Für Borussia ging es darum, die Heimbilanz aufzubessern: Drei Siegen im SIGNAL IDUNA PARK standen in dieser Saison vier Niederlagen gegenüber. Die Gesamtbilanz gegen Mainz war hingegen sehr gut: Von 18 Duellen konnten die Schwarzgelben acht gewinnen (6 Remis, 3 Niederlagen). Der BVB war außerdem auf Revanche aus: Das Hinspiel ging in Mainz mit 0:2 verloren.

Personalien
Jürgen Klopp musste auf die erkrankten Durm, Blaszczykowski und kurzfristig auch auf Hummels (Virus-Infekt) verzichten, Kehl (Schultereckgelenk) und Bender (Aufbautraining nach Meniskus-OP) waren ebenso noch nicht einsatzbereit. Für den Kapitän rückte Sokratis in die Innenverteidigung, ansonsten startete der BVB genauso wie in der Vorwoche gegen Freiburg. Mainz' Coach Kasper Hjulmand fehlte der rotgesperrte Stammkeeper Karius, für den Kapino das Tor hütete. Auch Moritz (Rückenprobleme) und Nedelev waren nicht an Bord.

Taktik
Borussia Dortmund ging die Begegnung in einer 4-2-3-1-Formation an. Wie schon in Freiburg bildeten Kampl, Kagawa und Reus die offensive Dreierreihe im Mittelfeld, Aubameyang agierte in vorderster Front. Die Mainzer reihten sich in einem 4-3-2-1 auf. Soto kam neu ins Team und agierte halbrechts im defensiven Mittelfeld; flankiert von Geis auf der „Sechs“ und Baumgartlinger auf der linken Halbposition. Bei Dortmunder Ballbesitz zogen sich auch die offensiven Außen, Malli und Hofmann, weit zurück in die eigene Hälfte.

Spielverlauf & Analyse
Der BVB wurde nach 53 Sekunden sofort eiskalt erwischt. Subotic verkalkulierte sich bei einem hohen Ball auf Okazaki in den Strafraum, so dass Weidenfeller 14 Meter vor dem Tor mit einer Faust auf die Außenbahn klären musste. Der Keeper rasselte dabei mit seinem Innenverteidiger zusammen, so dass er nicht sofort ins Tor zurückeilen konnte. Das nutzte Soto, der die Faustabwehr ergatterte und aus 20 Metern technisch perfekt direkt im hohen Bogen aufs Tor schoss. Schmelzers Rettungstat auf der Linie misslang – 1:0 für den FSV Mainz 05 (1.). Viel schlechter hätte der Start für Borussia Dortmund in diese Partie nicht aussehen können.

Kapino vereitelt den Ausgleich dreimal glänzend

Doch die Schwarzgelben waren keinen Moment geschockt, spielten sofort nach dem Anstoß unbeeindruckt nach vorne und kamen quasi im direkten Gegenzug zur riesengroßen Ausgleichschance: Reus kam freistehend rechts im Strafraum an den Ball, zog sofort ab, hämmerte die Kugel aber leider an den Pfosten. Von dort sprang sie in die Füße von Kagawa dessen Nachschuss Kapino glänzend parierte (3.).

Auch danach machte der BVB das Spiel und kam zu weiteren hochkarätigen Ausgleichschancen: Erst ging Aubameyang alleine auf Kapino zu und versuchte die Kugel mit dem Außenrist am herauseilenden Mainzer Torwart vorbeizuschlenzen. Der machte sich ganz lang und lenkte den Ball am Tor vorbei (7.). Dann flankte Schmelzer von links in den Strafraum, wo Sahin per Kopf zum Abschluss kam – wieder fischte Kapino den Ball aus dem Giebel (8.).

Borussia Dortmund steckte weiterhin nicht auf, arbeitete und lief viel, behauptete deutlich mehr Ballbesitz als die Gäste (57 Prozent nach 30 Minuten). Nach einer halben Stunde schickte Gündogan Aubameyang auf die Reise. Der pfeilschnelle Gabuner ging aufs Tor zu, wurde dabei aber von Bengtsson mit Hand und Fuß zu Fall gebracht. Eine Situation die nach Strafstoß roch, aber in der Nachbetrachtung wohl keiner war. So sah es auch Schiedsrichter Stieler. Kurz darauf brach Kagawa von rechts in die Box und legte zurück auf den freistehenden Reus, der verzog aber aus 13 Metern (32.). Minuten vor der Pause schnibbelte Reus einen Freistoß aus 20 Metern links vom Strafraum aufs Tor, den Kapino erst im letzten Moment sah und mit den Fäusten genau auf Kagawa abwehrte. Der Japaner zog aus 17 Metern sofort ab, verfehlte das Gehäuse aber um wenige Zentimeter (42.). Auch Kampls Abschluss Momente später landete neben dem Tor (45.).

Drei Tore in zwölf Minuten

Die ersten zwölf Minuten nach der Pause waren dann der pure Wahnsinn! Zunächst bediente Aubameyang Kagawa im Strafraum. Der Japaner drehte sich blitzschnell und versuchte, Reus in der Mitte anzuspielen. Bungert ging im letzten Moment dazwischen und klärte zur Ecke (49.). Diese brachte Schmelzer hoch in die Mitte, wo Subotic das Kopfballduell mit Bengtsson gewann und den Ball wuchtig unten links ins Tor beförderte – 1:1 (50.).

Dann spielte Sokratis einen Ball aus dem Mittelfeld auf Kampl, der genau im richtigen Moment zu Reus weiterleitete. Die Nummer 11 ging alleine auf Kapino zu, umkurvte den Mainzer Schlussmann geschickt und netzte aus spitzem Winkel zum 2:1 ein (55.). Binnen zehn Minuten hatte der BVB das Spiel gedreht, doch lange währte die Freude nicht: Nur zwei Minuten später ließ Malli Schmelzer am Strafraum der Schwarzgelben mit einer Körpertäuschung aussteigen und vollendete dann aus 16 Metern zum 2:2 (57.).

Sahin mit dem Schlusspunkt

Aubameyangs versuchter Fallrückzieher nach 63 Minuten misslang nur um ein Haar, auch Kagawas flacher Abschluss aus 17 Metern strich nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (67.). Wieder nur drei Minuten später kam der BVB zum nächsten Hochkaräter – und nutzte ihn! Reus bediente den gestarteten Aubameyang mit einem traumhaften Ball von links in die Lücke. Der Gabuner verarbeitete das Zuspiel ebenso traumhaft, nahm ihn mit dem rechten Fuß an und schnibbelte ihn dann im Fallen am herauseilenden Kapino vorbei. Er trudelte unten rechts ins Tor. Die Schwarzgelben führten wieder! Den Schlusspunkt setzte Sahin, als er nach einem Freistoß von Aubameyang, den Kapino unglücklich abwehrte, aus kurzer Distanz zum 4:2 abstaubte (78.). Drei Minuten vor Schluss vereitelte Weidenfeller den Anschluss gegen De Blasis.

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Ausblick
Auch in der kommenden Bundesliga-Begegnung nächste Woche beim VfB Stuttgart muss der BVB erneut am Freitagabend ran (20. Februar, 20:30 Uhr). Vier Tage später steht das Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League bei Juventus Turin auf dem Programm.

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