Interview
Lars Ricken: „Wollen das erste Ausrufezeichen setzen“
Lars Ricken über die Vorfreude auf das erste Champions-League-Spiel:
„Endlich geht es wieder los. Die Vorfreude ist natürlich groß. Wir haben eine tolle Reise in der letzten Saison hinter uns. Jetzt gehen wir auf die nächste Reise. Unsere fünf Neuzugänge haben bis auf Serhou Guirassy noch nicht in der Champions League gespielt. Unser Trainerteam auch noch nicht, bis auf Piszczu und Nuri als Spieler. Insbesondere die freuen sich jetzt natürlich auf die Hymne, die Atmosphäre, die Besonderheit der Spiele. Wir fahren erwartungsvoll nach Brügge.“
… den neuen Champions-League-Modus:
„Da gibt es noch etwas Ungewissheit. Die Auslosung war relativ unspannend. Aber ich glaube, dass dieser Modus spannend werden kann, weil am Ende jedes Tor zählen wird. Mit jedem geschossenen Tor oder Gegentor kannst du vier, fünf Plätze nach oben steigen oder nach unten fallen. Es wird spannend, das während der Spiele zu beobachten. Dann müssen wir sehen, wie sich der Wettbewerb entwickelt und welche Chancen sich vielleicht gerade für die kleineren Vereine ergeben, weil man gegen jede Mannschaft nur einmal spielt. Aber erstmal nehmen wir den Modus als sehr positiv wahr. Wir wollen natürlich ins Achtelfinale. Unsere Leistung wird dann entscheiden, ob es direkt sein wird oder wir eventuell in die Play-offs müssen.“
… das erste Spiel in Brügge:
„Bisher hatte man in der Gruppenphase nach einem Unentschieden oder einer Niederlage mit einer guten Performance im Rückspiel, wenn man das direkte Duell in beiden Spielen gewonnen hat, eigentlich gute Chancen. Du hast jetzt immer nur ein Spiel, da musst du in jedem Spiel performen. Das ist schon jetzt eine Herausforderung, auch in Brügge, die gehen mit Euphorie in den Wettbewerb. Da kommt die Mannschaft, die letztes Jahr das Finale gespielt hat, es ist ein kleiner Hexenkessel in Brügge. Da müssen wir schon absolut performen, aber wir haben das Selbstbewusstsein und wollen mit Sicherheit jetzt auch das erste Ausrufezeichen setzen.“
… die Gegner in der Ligaphase:
„In Barcelona und Madrid haben wir wieder ein paar Bekannte dabei. Das werden natürlich schon riesige Herausforderungen. Auch Brügge jetzt: kleines Stadion, Tabellenführer, die letzten vier Spiele alle gewonnen. Die sind auch in einer guten Form. Das wird eine riesige Herausforderung für uns, aber am Ende sind wir auch dafür bereit. Für uns war klar: Bis zur Länderspielpause kann es vielleicht ein bisschen holprig werden, weil alle erst spät zusammen waren. Mit dem Spiel gegen Heidenheim hat man eine deutliche Verbesserung gesehen. Deshalb fahren wir jetzt auch selbstbewusst nach Brügge. Aber auch Bologna und Zagreb sind Herausforderungen. Zagreb hat sehr, sehr emotionale Fans, sehr leidenschaftlich. In wirklich jedem Spiel musst du absolut performen. Am Ende kann jeder Punkt entscheiden.“
… den möglichen direkten Weg ins Achtelfinale oder über die Play-offs:
„Das übergeordnete Ziel ist, das Achtelfinale zu erreichen, auf welchem Weg dann auch immer. Wenn du ungefähr zwei Punkte pro Spiel im Schnitt holst, bist du am Übergangsbereich, achter, neunter Platz. Und dann liegt es an uns. Wenn wir besser performen, sind wir sofort dabei. Wenn nicht, müssen wir eventuell einen Umweg nehmen. Wenn du dann im Achtelfinale bist, das hat die letzte Saison auch gezeigt, musst du auch erstmal nichts mehr ausschließen.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke