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Nachbericht

Reaktionen: „Auswärts ist das viel zu wenig“

Über das 1:3 in Mainz sprachen Julian Brandt, Pascal Groß und Sebastian Kehl, der mit Blick auf die Tabelle feststellte: „Auch andere Mannschaften sind noch nicht so stabil.“ Die Stimmen zum Spiel.

Nuri Sahin (bei Sky): „Bis zur Roten Karte war es ein ordentliches Spiel. Die erste halbe Stunde war okay. Es stand 0:0, und wir hatten das Gefühl, dass wir die Kontrolle haben, und dass wir uns schon Chancen herausspielen werden, wenn es Elf gegen Elf weitergeht. Emre darf da nie so hingehen. Das weiß er auch. Er gewinnt eigentlich den ersten Zweikampf, und dann im zweiten muss er oben bleiben, sich geschickter verhalten. Das war ein Gamechanger. Die Jungs gehen auf der letzten Rille. Wie wir das 1:2 kassiert haben, ärgert mich sehr. Die Lage ist jetzt, wie sie ist, und damit müssen wir umgehen können.“

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Sebastian Kehl (in der Mixed Zone): „Die Rote Karte war unnötig, und man kann sie geben. Sie hat uns gar nicht in die Karten gespielt. Dadurch hat das Spiel einen komplett anderen Verlauf genommen. Man kann der Mannschaft gar keinen großen Vorwurf machen, weil sie alles versucht hat. Zu Beginn waren wir recht gut dabei, haben das Spiel kontrolliert, die Mainzer hinten reingedrückt. Aber in Unterzahl, im letzten Spiel von sehr intensiven Wochen, die hinter uns liegen, mit kaum zu wechselndem Personal, war es klar, dass es sehr schwierig wird. Die Mannschaft hat Körner verloren und nach dem 1:3 auch ein bisschen den Glauben. Ich hatte gehofft, dass wir das 1:1 länger halten. Das 1:2 kurz vor der Halbzeit war extrem bitter. Auswärts ist das in dieser Saison viel zu wenig – ein Punkt in fünf Auswärtsspielen wird den Ansprüchen nicht gerecht. Wir werden die Nationalmannaschafts-Pause nutzen, und wir hoffen, dass danach der eine oder andere Spieler zurückkommt. Wir wollen im November und im Dezember etliche Punkte sammeln, um dranzubleiben. Es ist in der Tabelle noch alles relativ nah beieinander. Auch andere Mannschaften sind noch nicht so stabil.“

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Julian Brandt (bei Sky): „Man muss es ganz ehrlich so sagen: Die frühe Rote Karte hat uns nicht unbedingt geholfen. Sie ist aber nicht der Grund, warum wir drei Tore kassiert haben. Aber sie ist der Grund, warum es am Ende schwieriger wird. Ich glaube, Emre weiß selbst, dass er da ein bisschen vorsichtiger sein muss. Er ist sehr angefressen über seine eigene Aktion. Aber dabei sollten wir es am Ende auch belassen. Wir sind mittlerweile in so einem Strudel gefangen. Mit voller Kapelle hätten wir die Energie ins Stadion bringen können. Uns helfen da momentan nur Erfolgserlebnisse. Damit wollten wir heute eigentlich anfangen, wir wollten die Woche mit Leipzig und Graz heute perfekt machen. Wir sind wieder auf extreme Gegenwehr getroffen, wovon wir auch ausgehen konnten. Am Ende haben wir zwei, drei individuelle Fehler zu viel gemacht.“

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Pascal Groß (in der Mixed Zone): „Wir hatten eigentlich ein gutes Gefühl, die letzten zwei, drei Spiele waren besser. Wir haben intensiv gespielt, nicht mehr so viel zugelassen und selbst viele Chancen herausgespielt. Ob auswärts oder zuhause: Es ist der gleiche Platz. Und wir haben immer tausende von Fans dabei. Gefühlt hört man unsere Fans lauter als die Heim-Fans. Wir müssen die Auswärtsspiele so angehen wie Heimspiele, denn wir haben den Support. Sie haben heute gesehen und auch honoriert, dass wir über 60 Minuten zu zehnt waren und alles gegeben haben. Wir haben nicht aufgegeben, wir haben es probiert, allerdings ohne die letzte Durchschlagskraft. Wir wollten unbedingt gewinnen und sind auch gut reingekommen ins Spiel. Wir haben kurz vor der Pause mit zehn Mann das 1:1 gemacht, aber wir müssen es schaffen, mit 1:1 in die Halbzeit zu gehen.“

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Nico Schlotterbeck (bei ruhrnachrichten.de): „Das Spiel musst du heute differenziert von den letzten betrachten, weil du 60 Minuten in Unterzahl bist. Das macht es nach diesen Wochen unglaublich schwer bei dem Personal, das wir haben. Aber natürlich können wir es auch zu zehnt besser spielen, das ist keine Frage. Du musst das 1:1 irgendwie in die Halbzeit retten. Mit einem 1:2 in Unterzahl auswärts ist es natürlich umso schwerer. Ich will keinem einen Vorwurf machen, dass er nicht genug gelaufen ist. Wir hatten am Schluss fünf Jungprofis auf dem Platz. Wir müssen jetzt irgendwie die Köpfe nach oben kriegen, noch enger zusammenrücken und nach der Länderspielpause angreifen.“
Aufgezeichnet von Boris Rupert

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