Nachbericht
Reaktionen: „Dinge erklären, die ich nicht erklären kann“
Sebastian Kehl (in der Mixed Zone): „Wir haben uns gewünscht, dass wir in Führung gehen und das Spiel aus einer anderen Perspektive angehen können. Aber wir kassieren dann wieder leichte Gegentore. Dabei sind in Überzahl, müssen das Tor besser verteidigen. Und dann laufen wir wieder hinterher, sind am Ende auch zu harmlos über das gesamte Spiel hinweg. Mich ärgern die vielen Gegentore, die wir bekommen. Wir haben das intensiv angesprochen, aber jetzt stehen wir hier und müssen Dinge erklären, die ich nicht erklären kann. Augsburg hatte dann das Spiel, das es haben wollte, teilweise wild. Und von unserer Seite war es nicht mehr strukturiert.“
Nico Schlotterbeck (bei Sky): „Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir das natürlich ändern. Dass wir das alle nicht wollen und bisher auswärts nur einen Punkt geholt haben, darf keine Ausrede sein. Wir müssen jeden dritten Tag performen. Wir haben jetzt ein ganz wichtiges Spiel am Dienstag, da müssen wir die Köpfe oben behalten und uns zusammenraffen.“
Julian Brandt (in der Mixed Zone): „Es gibt viele Wiedererkennungsmerkmale, die wir in den vergangenen Spielen auch schon hatten: Wir investieren viel, damit wir ein Tor schießen. Und wir kriegen gefühlt mit wenig Aufwand des Gegners das 1:1. Gegentore tun uns im Moment sehr, sehr weh. Bis zur Halbzeit hatten wir noch eine gewisse Struktur. Wir haben den Ball flach gelassen, und es gab gewisse Ansätze. Das 2:1 kurz nach der Pause war ein Nackenschlag. Danach wurde es wild, ab da gingen die Bälle in die Luft, dann kamen die körperbetonten Duelle zustande – und dass die nicht unsere Paradedisziplin sind, hat man nicht nur in den letzten Spielen gesehen. Danach war das geduldige, strukturierte Spiel, das man bei einem Rückstand braucht, gar nicht mehr gegeben. Ich bin seit sechs Jahren hier und habe so eine Phase, dass du fast jedes Auswärtsspiel verlierst, noch nicht erlebt. Ich stelle mir gerade selbst viele Fragen. Eines steht aber außer Frage: Wir als Mannschaft dürfen nicht das Vertrauen in uns verlieren. Ich weiß nicht, ob es das Pech ist oder das Glück: Wir haben am Dienstag wieder ein Auswärtsspiel. Wir müssen es hinbekommen, Auswärtsspiele so zu spielen, als wäre es zuhause.“ (br)