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„Wir wollen eine Siegesserie starten“
Als Marcel Sabitzer unmittelbar vor dem Pausenpfiff die Rote Karte sah, war die Mannschaft nur noch zu zehnt. Trotzdem konnte sie in Unterzahl auch eigene Akzente setzen. 10:8 Torschüsse aus Sicht des Gegners in Halbzeit zwei zeugten nicht von einer erdrückenden Bremer Dominanz; nach 96 gespielten Minuten hatte der BVB mit 54 Prozent immer noch mehr Ballbesitz als Werder.
Edin Terzic schob das auf einen – wenn auch nicht hierfür geplanten – Trainingsschwerpunkt. „In den letzten Wochen haben wir sehr häufig Unterzahl trainiert, weil wir Probleme hatten, den Ball gegen das gegnerische Pressing sauber herauszuspielen.“ In diesen Übungen werde mit acht gegen zehn gespielt mit dem Ziel, „dabei klar und ruhig am Ball bleiben. Das geht, indem man viel Aktivität zeigt. Am besten verteidigt man das eigene Tor mit gutem Ballbesitz. Es war wichtig, das Zentrum gut zu kontrollieren“. Und das gelang!
„Bis zur Roten Karte haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. In der zweiten Halbzeit war jedem bewusst, dass es ein Kampfspiel wird“, meinte Niklas Süle, der die Aktionen von hinten dirigiere, 105 Ballkontakte verzeichnete. Torhüter Gregor Kobel lobte seine Vorderleute: „Wir können stolz auf die Arbeit sein, die wir in Unterzahl geleistet haben. Wir mussten viel laufen, wir haben uns in die Bälle geschmissen. Es war eine gute Performance von uns.“
Bereits in der Hinrunde, beim 3:1 in Hoffenheim, hatte die Mannschaft eine ähnliche Situation erfolgreich gemeistert. Da musste sie allerdings „nur“ 20 Minuten mit einem Mann weniger bestreiten. Der Erfolg gab damals einen Schub und führte zu einer Serie von sechs weiteren Partien ohne Niederlage (wettbewerbsübergreifend vier Siege, zwei Remis). Auf einen ähnlichen Effekt hofft Süle: „Der Sieg ist wichtig für die nächsten Wochen. Wir wollen uns das Selbstvertrauen holen, wir wollen eine Siegesserie starten.“ (br)