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Viertelfinale erreicht – nun liegt der Fokus wieder auf Platz vier

Am Ende war es das Stadion, das die Mannschaft von Borussia Dortmund zum Sieg und damit ins Viertelfinale der UEFA Champions League trug. „Wenn man so ein Stadion im Rücken hat, hat man das Gefühl, dass man unschlagbar ist“, meinte ein überglücklicher Niclas Füllkrug nach dem 2:0 gegen die PSV Eindhoven. Die Vorfreude auf die Runde der besten acht Teams Europas ist riesig – egal, wie der Gegner, der am Freitag zugelost wird, auch heißen wird.

„Europapokal!“ Fußball-Dortmund erlebte mal wieder eine der berühmten europäischen Nächte. Die Mannschaft riss die Fans von Anfang an mit. Nach der gewonnenen Platzwahl die Seiten zu tauschen, erwies sich als Bumerang für die Mannschaft von Eindhovens Kapitän Luuk de Jong. Angriff auf Angriff rollte nach Anpfiff auf die Süd. „Das Einzige, was wir uns ankreiden müssen: Wir haben von einer Vielzahl guter Chancen nur eine genutzt“, haderte Edin Terzic ein wenig. „Meine persönliche Freude ist sehr groß, das hat aber nichts mit Genugtuung zu tun, ich freue mich einfach für uns. Es ist keine leichte Zeit gewesen in den vergangenen Wochen. Wir mussten viel Kritik einstecken. Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind“, sagte der Cheftrainer dann nach Mitternacht auf der Pressekonferenz.

Er blickte zurück auf „die besten ersten 30 Minuten der Saison, in denen man gesehen hat, wie wir Fußball spielen wollen“. Mit großer Ent- und Geschlossenheit im Gegenpressing holte sich das Team verlorene Bälle innerhalb weniger Sekunden zurück. Das von Julian Brandt dirigierte Spiel war eine Augenweide. Bei Jadon Sancho waren nach dessen Toren in Bremen und nun früh gegen Eindhoven das Selbstvertrauen und damit der Mut zurück, auch ganz verrückte Dinge zu wagen. Als er an der Seitenlinie zwei PSV-Profis düpierte, sprangen die Menschen auf und spendeten Standing-Ovations, obwohl Sancho im Anschluss mit dem Ball im Toraus gelandet war. Terzic klatschte seinen Stürmer ab.

Es gehört aber auch zu dieser Saison, dass die Mannschaft eine solche Leistung (noch) nicht über 90 Minuten zeigen kann. „Wir waren stark in den ersten 30 Minuten, in denen wir sie kaum haben atmen lassen und uns Chance um Chance herausgespielt haben. Wir sind verdient in Führung gegangen und haben dann relativ lange und relativ gut verteidigt“, konstatierte Gregor Kobel. Als es gegen Ende zunehmend eng wurde, war der Keeper da. Er wehrte alle sieben Schüsse ab, die auf sein Tor kamen. Auf der anderen Seite sorgte Marco Reus für die späte Entscheidung. Als Isaac Babadi wegrutschte, war der Weg frei für den Routinier, der cool blieb und das Solo souverän verwandelte.

Real Madrid, FC Barcelona sowie Atletico Madrid aus Spanien, Manchester City und FC Arsenal aus England, dazu Paris Saint-Germain sowie Bayern München stehen im Viertelfinale der UEFA Champions League, die Creme de la Creme also – und Borussia Dortmund! „Es ist nicht selbstverständlich für uns, ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen. Wenn man jetzt sieht, welche Mannschaften da noch im Lostopf sind am Freitag – das ist etwas Tolles, etwas Außergewöhnliches für uns“, betonte Terzic auf der Pressekonferenz und richtete im gleichen Atemzug den Fokus auf die Liga: „Dort haben wir jetzt noch neun Spiele, die wir dazu nutzen wollen, uns in die Situation zu bringen, auch nächstes Jahr wieder in der Champions League zu spielen.“

Der Weg, diesen Wettbewerb über Platz fünf erreichen zu können, steht zwar weiter offen und würde dann eintreten, wenn die Bundesliga in der laufenden Saison auf europäischer Ebene eine der beiden erfolgreichsten wäre, doch Italien (16,571 Punkte) liegt derzeit vorn, und England (15,000) sitzt der Bundesliga (15,928) im Nacken. Deshalb sagt auch Gregor Kobel: „Es zählt jedes Spiel. Wir haben keine Zeit zum Verschnaufen.“ Platz vier soll verteidigt werden. Bereits am Sonntag trifft der BVB auf Eintracht Frankfurt.
Boris Rupert

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