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Spielbericht

Umkämpftes Spiel in Heidenheim – BVB kommt über 0:0 nicht hinaus

Borussia Dortmund hat erstmals in diesem Kalenderjahr Punkte abgegeben. Am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga kam der BVB nicht über ein insgesamt gerechtes 0:0 beim 1. FC Heidenheim hinaus.

Es berichtet Boris Rupert

Vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Voith-Arena war Heidenheim dem ersten Treffer zunächst deutlich näher als der BVB, der aber als erstes Team zuschlug: in Minute 26 durch Malen. Wegen einer hauchzarten Abseitsstellung fand das 0:1 jedoch keine Anerkennung. In einer sehr umkämpften Begegnung drängte der BVB im zweiten Durchgang zwar auf den Siegtreffer, blieb aber bis auf Füllkrugs Schuss kurz vor Schluss ohne klare Torchance.

Ausgangslage:   
Zehnter gegen Vierter. Der 1. FC Heidenheim war seit sechs Spielen ungeschlagen und nur in einer der vorangegangenen zwölf Partien ohne Torerfolg geblieben. Der BVB hatte als einziges Team jedes der drei Spiele im Jahr 2024 gewonnen und war seit fünf Runden ungeschlagen.

Personalien:   
Neun BVB-Profis standen nicht zur Verfügung: Neben Kobel, Brandt, Reus, Adeyemi, Ryerson, Nmecha, Haller und Duranville, die schon gegen Bochum nicht mitwirken konnten, fehlte auch Sancho. Bensebaini war zurück vom Afrika-Cup und saß auf der Bank. Im Vergleich zum vorangegangenen Spieltag gab es nur eine Änderung in der Startelf: Bynoe-Gittens ersetzte Sancho.

Taktik:   
Wie schon im Heimspiel gegen Bochum trat Borussia mit zwei Mittelstürmern an, damit erneut in einer 4-4-2-Formation und traf auf einen leidenschaftlich verteidigenden Gegner, der ein hohes Pressing praktizierte und sich, wenn dieses überspielt war, fallen ließ, kompakt verteidigte. Im Aufbau verschoben sich die Schwarzgelben häufig in eine 3-3-4-Ordnung. Neben Füllkrug und Moukoko boten sich auch die Außen Malen und Bynoe-Gittens auf der letzten Linie an, dahinter rückte Maatsen aus der Linksverteidiger-Position zu Özcan auf die Doppel-Sechs; Sabitzer schlüpfte dann in die Rolle des Spielgestalters im Mittelfeld.

Spielverlauf & Analyse:
Von hoher Intensität im Mittelfeld, dem Kampf um „zweite Bälle“, war die Partie in den ersten 25 Minuten geprägt, in denen Heidenheim ein Dortmunder Kombinationsspiel resolut unterband und keinen Raum zur Entfaltung gestattete. In der 14. Minute hätten sich die Borussen beinahe ein „Ei“ ins eigene Nest gelegt. Özcan spielte unter Gegnerdruck einen Rückpass in Richtung Süle, der aber bei Kleindienst landete. Heidenheims Mittelstürmer schoss den Ball am halbleeren BVB-Tor vorbei. Vier Minuten später setzte Kleindienst einen Kopfball knapp am linken Pfosten vorbei. Das Spiel lief in dieser Phase komplett in die falsche Richtung; Heidenheim war klar präsenter. 5:1 Torschüsse nach 24 Minuten belegten dies. Da scheiterte Dinkci mit einem Schuss halbrechts im Strafraum an einem Abwehrbein.

Wie schon im Hinspiel spielte der Video-Referee eine große Rolle: In der 26. Minute gelang dem BVB der erste wirklich gelungene Angriff: Nach Meuniers Balleroberung schickte Moukoko Malen auf die Reise, der Torwart Müller ausspielte und den Ball aus spitzem Winkel versenkte. Aber der Treffer zählte nicht. Malen stand beim Abspiel knapp im Abseits.

Immerhin bekam das Spiel nun vermehrt schwarzgelbe Akzente. Borussia hatte nun ein optisches Übergewicht und eine gute Möglichkeit durch Bynoe-Gittens, dessen Distanzschuss Müller vor Probleme stellte (40.).

Mit Beginn des zweiten Durchgangs erhöhte der BVB den Druck, schraubte die Ballbesitzquote auf 65 Prozent und hatte in Bynoe-Gittens Fallrückzieher eine weitere Gelegenheit (57.). Nach Torschüssen lag Borussia nun vorn (8:7), doch die – abgesehen von Malens annulliertem Treffer – erste „Hundertprozentige“ ließ gegen einen dicht gestaffelten, nun abwartend agierenden Gegner weiter auf sich warten.

Can, Meunier und Bundesliga-Debütant Ole Pohlmann kamen nach knapp einer Stunde für Özcan, Meunier und Bynoe-Gittens in ein Spiel, in dem Borussia überlegen war, aber es auf einem immer schwieriger zu bespielenden Platz nicht schaffte, das Tempo so hochzuhalten und so präzise zu spielen, dass der Gegner unsortiert gewesen wäre. Bensebainis Hereinnahme für Moukoko sollte dem Spiel für die verbleibenden 15 Minuten eine neue Statik geben; Maatsen agierte fortan zentral im Mittelfeld.

Sessas Attacke gegen Bensebaini hätte durchaus zu einem Strafstoß führen können (82.), aber eben auch nicht müssen. Fünf Minuten vor dem Ende zwang Füllkrug Müller mit einem Schuss aus 18 Metern zu einer Parade – da war sie, die erste wirklich gute BVB-Möglichkeit in Durchgang zwei. Auf der anderen Seite fehlten zu Beginn der Nachspielzeit nur Zentimeter zu einem Heidenheimer Tor…

Ausblick:   
Auch am kommenden Wochenende tritt der BVB am Freitagabend an: Am 9. Februar gastiert der Sport-Club Freiburg im SIGNAL IDUNA PARK.

Teams & Tore

Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag
1. FC HEIDENHEIM – BORUSSIA DORTMUND 0:0 (0:0)

1. FC Heidenheim: Müller – Traoré (61. Busch), Mainka, Gimber, Föhrenbach – Maloney, Schöppner – Dinkci (61. Sessa), Pieringer (61. Schimmer), Beste (70. Pick) – Kleindienst (89. Beck)
Bor. Dortmund: Meyer – Meunier (59. Wolf), Süle, Schlotterbeck, Maatsen – Özcan (59. Can), Sabitzer – Malen, Bynoe-Gittens (59. Pohlmann) – Moukoko (75. Bensebaini), Füllkrug
Bank: Eicher, Siersleben, Theuerkauf, Dovedan – Lotka, Morey, Hummels, Wätjen, Bamba
Tore: x
Eckstöße: 5:5 (Halbzeit 1:3), Chancenverhältnis: 4:3 (3:2)
Schiedsrichter: Dankert (Rostock), Gelbe Karten: – Maatsen, Malen
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft), Wetter: trocken, 2 Grad

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