Spielbericht
Trotz langer Unterzahl: U23 erkämpft sich Punkt gegen Saarbrücken
Ausgangslage: Drei Spiele, sieben Punkte. Die Punkteausbeute der U23 hätte zum Start in das neue Jahr kaum besser sein können. Besonders mit den Siegen gegen die Aufstiegsaspiranten Regensburg und Dresden setzte der BVB zwei dicke Ausrufezeichen. Mit 35 Punkten hatten die Dortmunder vor dem 24. Spieltag vier Zähler mehr auf dem Konto als der 1. FC Saarbrücken. Abgesehen von den begeisternden Auftritten im DFB-Pokal laufen die Saarländer den eigenen Ansprüchen bislang hinterher.
Personalien: Die anhaltenden Verletzungssorgen bei den Profis erschwerte auch U23-Trainer Jan Zimmermann die Personalplanung. Torhüter Marcel Lotka, Ole Pohlmann und Samuel Bamba mussten erneut bei den Profis aushelfen, die einmal mehr parallel zu einem Spiel der BVB-Zweitvertretung antraten. Hinzu kamen zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle von Spielern wie Antonios Papadopoulos, Paul-Philipp Besong und Bjarne Pudel. Zimmermann vertraute daher nahezu der Elf, die zuletzt in Dresden überrascht hatte. Lediglich Ayman Azhil rückte nach seiner Gelbsperre zurück ins Team. Im Tor vertraute Zimmermann wieder Silas Ostrzinski.
Spielverlauf: Die Partie startete mit einem Schock für den BVB. Bei einem Klärungsversuch am eigenen Strafraum übersah Falko Michel Julian Günther-Schmidt. Der Dortmunder ging mit hohem Bein in Richtung Ball und traf dabei unabsichtlich seinen Gegenspieler mit den Stollen im Hals- und Kopfbereich. Schiedsrichter Timon Schulz zeigte Dortmunds Mittelfeldspieler für die Aktion die Rote Karte (8.). Günther-Schmidt musste nach dem unglücklichen Treffer in der Kabine behandelt werden, kehrte erst nach acht Minuten Behandlungspause mit einem Verband zurück auf das Feld.
Nach dem frühen Platzverweis entwickelte sich zunächst ein Kampfspiel: Dortmund überließ Saarbrücken den Ball und zog sich in die eigene Hälfte zurück. Gegen die stabil stehende BVB-Defensive schaffte es Saarbrücken kaum, gefährliche Abschlüsse zu kreieren. Und so hatte Ostrzinski wenig zu tun.
Etwas überraschend traf Rodney Elongo-Yombo dann per Traumtor zur BVB-Führung (26.). Aus rund 25 Metern schoss der Angreifer den Ball mit rechts zum 1:0 ins Netz. Nur Sekunden vor dem Führungstreffer hätte Ostrzinski beinahe einen Gegentreffer verschuldet. Nach unsauberem Kontakt spitzelte er den Ball gerade noch am heranrauschenden Kai Brünker vorbei, ehe er mit einem weiten Schlag das Tor von Elongo-Yombo mit einleitete.
Die Gäste aus Saarbrücken waren nun noch mehr gefordert und erhöhten die Schlagzahl. Im letzten Drittel fehlte den Saarländern aber die letzte Konsequenz, ganz große Chancen blieben lange Mangelware – bis zur 45. Minute, als ein Eckball von rechts zu Marcel Gaus durchrutschte. Doch der Linksverteidiger jagte das Leder deutlich über den Kasten. Da Gaus den Ausgleich verpasste, ging der BVB mit dem 1:0 in die Kabine.
Auch im zweiten Durchgang bot sich den Fans im Stadion Rote Erde das gleiche Bild: Der FCS hatte mehr Ballbesitz, dezimierte Dortmunder gingen keinem Zweikampf aus dem Weg. Etwas aus dem Nichts tauchte Günther-Schmidt plötzlich frei vor dem BVB-Tor auf, köpfte Ostrzinski den Ball aus zwei Metern aber genau in die Arme (60). Auf der Gegenseite ließ sich Julian Hettwer nach einem feinen Pass von Lion Semic zu viel Zeit und konnte so noch entscheidend abgedrängt werden. Aus spitzem Winkel scheiterte er an FCS-Torhüter Tim Schreiber (64.). Mit ihrem schnellen Umschaltspiel setzte die Zimmermann-Elf in dieser Phase des Spiels immer wieder gefährliche Nadelstiche, zeigte sich aber nicht kaltschnäuzig genug. Azhil traf nur das Außennetz (75.).
Die Chance von Azhil war der Auftakt einer intensiven Schlussphase. Saarbrücken drängte auf den Ausgleich, doch entweder flog der Ball vorbei oder BVB-Keeper Ostrzinski oder ein Abwehrbein war im Weg. Das 1:1 sollte schließlich aber doch noch fallen: Ein Freistoß von Kasim Rabihic nickte Manuel Zeitz gegen die Laufrichtung von Ostrzinski ein (86). Um ein Haar hätte Zeitz sogar einen Doppelpack geschnürt, köpfte den Ball in der Nachspielzeit aber knapp über das Tor. So blieb es am Ende beim 1:1.
Trainer Jan Zimmermann: „Meine Jungs haben ein super Spiel gemacht. Ein unnötiger Freistoß führt dann zum Ausgleich. Natürlich können wir den Freistoß auch verteidigen. Aber wenn man 85 Minuten in Unterzahl ist und dann durch so eine Situation den Ausgleich kassiert und das Spiel somit nicht gewinnt, gehört es auch dazu, dass man sauer und unzufrieden ist. Wenn man 85 Minuten gegen Saarbrücken in Unterzahl ist und sich über ein Unentschieden ärgert, ist man aber auf einem guten Weg.“
Ausblick: Weiter geht es für die U23 mit einem Auswärtsspiel. Am kommenden Freitag (9. Februar) gastieren die Schwarzgelben bei Viktoria Köln. Anpfiff ist um 19 Uhr. Das Hinspiel hatte der BVB mit 2:1 gewonnen.
Tore: 1:0 Elongo-Yombo (26.), 1:1 Zeitz (86.)
Rote Karte: Michel (8.)
U23: Ostrzinski – Aidonis, Pfanne, Suver, Semic (82. Aning) – Azhil, Roggow, Eberwein – Hettwer (82. Tattermusch), Elongo-Yombo, Michel
Phillip Oldenburg