Donnerstag 02.07.2020, 1. Fussball - Bundesliga Saison 19/20 - in Dortmund, 
Thomas Meunier (BVB) zu Besuch in der Geschäftsstelle 

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Story

Thomas Meunier: „La Machine“ – der rasende Postbote

Es war abzusehen, dass Thomas Meunier irgendwann für Borussia Dortmund spielen würde. Vor fünf Jahren gab es bereits Gerüchte über ein schwarzgelbes Interesse; aber erst jetzt ist es soweit. Wer ist der 28 Jahre alte Rechtsverteidiger aus den belgischen Ardennen? Ein ehemaliger Postbote, der beinahe schon mit dem Fußball aufgehört hätte. Ein Abwehrspieler, der seine Karriere als Stürmer beenden will. Aber vor allem ist Thomas Meunier ein richtiger Athlet, der zur Gelben Wand passt wie Schokolade nach Belgien.

„Thomas Meunier hat alles, um die Bundesliga zu bereichern: Ein enormes Laufvermögen, um seine Seite rauf und runter zu rennen. Er ist ein starker Athlet, hat ein gutes Auge, lässt niemanden an sich vorbei. Und er ist kaum verletzt. Thomas ist eine Sicherheitsgarantie und damit für jede Mannschaft Gold wert. In Deutschland liebt man Spieler, die kämpfen bis zum Umfallen. Thomas gibt niemals auf.“ Diese lobenden Worte kommen aus dem Mund von Timmy Simons, Ikone von Club Brugge und von 2010 bis 2013 ein Schlüsselspieler beim 1. FC Nürnberg. „Wäre ich ein Verein in Deutschland, würde ich Thomas blind unterschreiben lassen“, sagte Simons bereits in jener Zeit, als er noch zusammen mit Thomas Meunier die Umkleidekabine in Brügge teilte. Der Spitzname von Meunier ist nicht gelogen. La Machine nannten ihn seine Mitspieler. „Weil er direkt durch dich durchläuft.“

Fast hätte Deutschland die „Maschine“ aus den belgischen Ardennen schon früher kennengelernt. Ende Mai 2015 sieht Meunier, wie Kevin De Bruyne und seine Mitspieler den Abschied von Jürgen Klopp vermasseln, im deutschen Pokalfinale. Borussia Dortmund verliert gegen den VfL Wolfsburg (1:3). Meunier sitzt an diesem Tag in Berlin auf der Tribüne. Nach einer Saison, in der er mit Brügge den Pokal gewinnt und bis ins Viertelfinale der Europa League kommt, ist er reif für einen Transfer.

Schon Monate gibt es diese Gerüchte. Sicher ist, dass ihn mehrere deutsche Klubs auf dem Zettel haben. Von Schalke ist die Rede, von Frankfurt, Mönchengladbach und Stuttgart, vor allem aber auch die Pokalfinalisten Wolfsburg und Dortmund, erzählt man sich in Belgien, hätten Meunier oft angeschaut.

Fünf Wochen später wird nicht mehr über einen Transfer gesprochen. Beim Training mit der Nationalmannschaft, für die er bis zu diesem Zeitpunkt dreimal aufgelaufen ist, bleibt er nach einer banalen Flanke mit seinem Schuh im Rasen stecken. Kniegelenk verdreht, Riss in der Sehne. Folge: zwei Monate raus. Auf Wiedersehen Transfer. Dieser folgt letztlich ein Jahr später. Als Meunier während der EM in Frankreich seinen Durchbruch schafft als Stammspieler bei den „Roten Teufeln“, stehen die Vereine Schlange. Zwei Tage vor dem Viertelfinale Belgien gegen Wales entscheidet er, dass sein nächstes Ziel nicht Deutschland sein wird. Es ist Frankreich, genauer gesagt Paris Saint-Germain. Sein Vertrag in Brügge beinhaltet eine Klausel, wonach er für sechs Millionen Euro verpflichtet werden kann. Für PSG sind das Peanuts. Meunier ist ein „No-risk-Transfer“.

Belgien ist seit dem Tag um ein Märchen reicher. Der Mann, der plötzlich die Umkleidekabine mit Neymar und anderen Weltstars teilen wird, arbeitet sechs Jahre zuvor als Postbote. Um das zu verstehen, müssen wir zum Anfang zurückkehren.

Thomas Meunier kommt aus Lavacherie, das sich aus drei Dörfern mit insgesamt 2.500 Einwohnern zusammensetzt, von den Franzosen als „Kuhstall“ bezeichnet, in der südlichsten Provinz Belgiens gelegen. Einen Bäcker oder einen Metzger gibt es nicht in jedem dieser Dörfer. Und Fußballtalente findet man hier noch seltener. Hier dienen die Gräben auf den Feldern als Seitenlinien, Autolichter als Beleuchtung, und die Kabine ist eine Holzbaracke. Zwei der Jungs, die auf dem Platz stehen, heißen Thomas Meunier. Sie sind nicht miteinander verwandt. Den einen rufen sie „Speedy“, den anderen – Sohn einer Krankenschwester und eines Technikers – mit seinem Vornamen. „Speedy hat schnell aufgehört mit dem Fußball“, erinnert sich der damalige Trainer der beiden, Adrien Vermeesch, „aber Thomas war ein Phänomen. Er hat in jedem Spiel Tor um Tor gemacht.“

Der „wirkliche“ Thomas Meunier ist so gut, dass er in die Regional-Auswahl berufen wird. Hier entdeckt Standard Lüttich ihn und lockt den Zwölfjährigen im Sommer 2004 ins Internat nach Lüttich. Meunier freundet sich mit Christian Benteke an, heute Stürmer bei Crystal Palace, zuvor beim FC Liverpool und bei Aston Villa unter Vertrag. Meunier schafft es bis in Belgiens U15-Auswahl. Dort trifft er auf Eden Hazard und Kevin De Bruyne.

Der Junge, der nach der schwierigen Trennung der Eltern bei seiner Mutter lebt, ist jedoch nicht das Toptalent in dem für seine Nachwuchsarbeit berühmten Klub. Das sind andere, wie der gut zwei Jahre ältere Axel Witsel, den Thomas durch seinen Cousin kennenlernt. Innerhalb von zwei Jahren wächst er um mehr als 20 Zentimeter. Das führt zu Problemen an Rücken und Knie. Thomas Meunier ist knapp 15 Jahre alt, als Standard ihm sagt, dass er den Verein verlassen muss.

Der Schock ist so groß, dass er den Spaß am Fußball verliert und sogar ans Aufhören denkt. Aber seine Mutter Véronique weiß, wie versessen ihr Sohn eigentlich auf diesen Sport ist. Sie ruft selbst bei Excelsior Virton an, damals ein Drittligist Belgiens. Ob ihr Sohn nicht mal auf Probe vorbeikommen kann, fragt sie. Er darf – und steuert zu einem 15:3-Sieg zehn Tore bei. „Welche Nummer willst Du auf Deinem Trikot haben“, fragt ihn der Trainer.

Nach seinem schwierigen Abschied von Standard kann Thomas Meunier in Virton wieder in aller Ruhe den Fußball, den er so liebt, genießen. In Bastogne, weltberühmt durch das älteste noch ausgetragene Eintagesrennen im Radsport, „Lüttich-Bastogne-Lüttich“, geht er zur Schule, im 200 Jahre alten Institut Notre-Dame Séminaire. Während der Kurse in Kunst- und Geisteswissenschaften verliebt er sich in Deborah, die Tochter von Ex-Profi Didier Panzokou, der seitdem sein Vertrauter ist. Deborah schenkte Thomas in diesem Jahr nach den Söhnen Landrys und Tianys ein drittes Kind. Das auf seiner linken Hand tätowierte „L“ bezieht sich übrigens auf seinen ältesten Sohn.

Neben der Liebe zu Deborah entflammt in der Schule auch die Liebe zur Kunst. „Was ich in der Kunst suche, sind Emotionen. Wir waren auf einem Schulausflug, ich glaube in der Nähe von Saarbrücken, und gingen zu einem Museum mitten im Wald. Ich habe den Namen des Malers vergessen, aber plötzlich stand ich vor seiner Arbeit: ein weißer Rahmen mit einer schwarzen Linie darin. Diese Arbeit schockierte mich zuerst. Dann faszinierte sie mich.“

Fußball auf niedrigerem Niveau und das normale Leben als Schüler und Student geben Meunier den Spaß zurück. Mit siebzehn Jahren feiert er sein Debüt in der ersten Mannschaft von Virton, in jener Saison Zweitligist. Zudem spielt er Futsal in der dritten Liga. Hallenfußball verfeinert seine Technik. „Ich habe es lieber gespielt als den regulären Fußball, aber es hat sich nicht sehr gut bezahlt gemacht. Also habe ich mich für normalen Fußball entschieden.“

In der folgenden Saison mit Virton – nun wieder in der dritten Liga – bekommt er seine Chance häufiger und erzielt fünf Tore. 2010/2011 entwickelt sich der 19-Jährige zu einer absoluten Sensation. Zehn Tore, darunter einige absolute Perlen, die über soziale Medien weit verbreitet sind, wecken das Interesse der Erstligisten in den Ardennen, der am weitesten entfernten Ecke Belgiens. Unglaublich, denn Meunier hat zu diesem Zeitpunkt bereits seinen Abschluss gemacht und geht einer ganz einfachen Tätigkeit nach: Nach seinem Studium in Bastogne steht er jeden Morgen um 5 Uhr auf, um die Post auszutragen. „Ich habe meine Runde begonnen, bevor die Sonne aufging. Ich glaube, dass dieser Job in London oder New York richtig Spaß macht, da dort alle Wohnungen nah beieinander liegen. In Belgien ist das anders. Wenn es in Strömen regnet und man das Auto 50 Meter entfernt parken muss, wirst du wirklich müde. Nach der Arbeit konnte ich den ganzen Nachmittag zu Hause schlafen.“ Dann geht’s zum Training.

Nach zwei Monaten tauscht er seinen Job als Postbote gegen eine Anstellung bei Autover, einem Hersteller von Autofenstern. Mit einem VW Polo, bei dem das GPS mit Tape ans Fenster geklebt ist, fährt er jeden Tag zur Arbeit. Zwischen Kaffee und Gesprächen über Fußball füllt Meunier Regale auf. Er verdient 1.200 Euro im Monat.

Mittlerweile möchte fast die Hälfte der ersten belgischen Liga die Sensation aus Liga drei mit einem Profivertrag ausstatten. RSC Anderlecht, Zulte Waregem, KV Kortrijk heißen unter anderem die Interessenten. Überall ist Meunier im Gespräch. Letztlich ist es Club Brugge, wo Ivan Perisic gerade auf dem Weg nach Dortmund ist, das ihn überzeugt. Der Verein kauft ihn für knapp 200.000 Euro. Meunier wird einer der Nachfolger des Kroaten. „Er ist der neue Perisic“, sagt ein Teamkollege, der von den sportlichen Fähigkeiten des Newcomers beeindruckt ist.

Ach so, wir haben vergessen, Ihnen, liebe Leser, zu sagen, dass Thomas Meunier bis dahin als Angreifer unterwegs gewesen ist. Er debütiert auch in Brügge als Rechtsaußen und erzielt sogar in seinem ersten Ligaspiel ein Tor. Als Belgiens bisheriger Nationaltrainer Georges Leekens 2012 nach Brügge kommt und den Verein übernimmt, testet er Meunier im Training als Verteidiger. Leekens ist überzeugt: Meunier könne in Belgien als Rechtsaußen Karriere machen – er könne aber auch international Karriere machen: als Rechtsverteidiger. Thomas reagiert überrascht – und ist doch offen für diesen Gedanken. „Ich war nicht sicher, ob mir diese Position liegt. Aber ich wollte spielen.“

Ein Jahr später – Leekens ist bereits vom Spanier Juan Carlos Garrido abgelöst worden – feiert Meunier am 6. Dezember 2012 sein Debüt als Rechtsverteidiger in der Europa League gegen Maritimo Funchal. In kürzester Zeit erobert er die Herzen Brügges und die der belgischen Öffentlichkeit. Der magere Junge aus Virton von nur 72 Kilogramm wächst zu einem Kraftpaket auf der rechten Seite heran. Die Waage zeigt fast 90 Kilogramm an.

Weniger als ein Jahr nach seinem ersten Spiel als Verteidiger wird der 1,90-Meter-Mann aus den Ardennen erstmals für die belgische Nationalmannschaft eingeladen. Vereinstrainer Michel Preud’homme und sein Assistent Philippe Clement haben mit umfangreichen Videoanalysen dafür gesorgt, dass der Angreifer auch das Verteidigen lernt. Meunier vermisst jedoch das Toreschießen, insbesondere in seinem letzten Jahr in Brügge. „Für mich ist es ein großer Spaß, Tore zu schießen. Ich wollte Preud‘homme fragen, ob ich in den Playoffs nicht wieder in die Offensive gehen dürfe, um wieder Spaß haben zu können.“ Er macht es nicht, aber er nimmt es sich vor. Für irgendwann. „Ich werde wieder Angreifer. Am Ende meiner Karriere, das ist sicher.“

Zum Glück ist es noch nicht soweit. Angetrieben vom stürmenden Rechtsverteidiger gewinnt der FC Brügge 2015 den belgischen Pokal und ein Jahr später die Meisterschaft. Nach sporadischen Berufungen in den Jahren zuvor (bis dahin fünf A-Länderspiele) nimmt ihn Nationaltrainer Marc Wilmots mit zur Europameisterschaft 2016 nach Frankreich. Im ersten Spiel sitzt er noch auf der Bank, doch nach dieser Auftaktniederlage gegen Italien rutscht Meunier in die Startelf, bereitet beim 3:0-Sieg gegen Irland den Treffer von Axel Witsel (zum 2:0 vor) und absolviert auch alle folgenden Partien über 90 Minuten. Die „Roten Teufel“ erreichen das Viertelfinale (1:3 gegen Wales), und hatte bis dahin nur der FC Middlesbrough aus England Interesse an Meunier gezeigt, sind es nun Vereine aus ganz Europa, die beim FC Brügge anrufen.

Paris St. Germain erhält den Zuschlag. Niemand erwartet viel von dem noch unbekannten Belgier. Ein Platz auf der Bank scheint für ihn reserviert. „Am Anfang wohnte ich im selben Hotel wie Patrick Kluivert, der gerade zum Direktor von PSG ernannt worden war. Als wir zu einem Trainingslager nach Los Angeles abreisten, saß ich im selben Auto zum Flughafen wie Kluivert. Ich grüßte ihn, wir haben uns ein wenig unterhalten, und dann hat er
mich gefragt, wer ich bin. Ich erklärte ihm auf Niederländisch, dass ich bei der Europameisterschaft gespielt und gerade für PSG unterschrieben habe. Er hatte mich nicht erkannt.“ Auch sein neuer Mitspieler Thiago Motta, mit dem er während der Europameisterschaft sein Trikot gewechselt hat, kennt ihn nicht.

Der reguläre Rechtsverteidiger des französischen Meisters ist zu dieser Zeit das ivorische Kraftpaket Serge Aurier. Der neue Trainer Unai Emery, der Meuniers Weg aufmerksam verfolgt, als er selbst noch Trainer von Sevilla ist (2013 bis 2016), gibt dem unbekannten Belgier jedoch gleich die Chance auf erste Spielminuten.

Als Aurier im August 2017 an Tottenham verkauft wird, muss Meunier in den kommenden zwei Saisons gegen den Veteranen Dani Alves antreten, den besten Freund des Pariser Sonnenkönigs Neymar. Trotzdem spielt er weiterhin so oft wie sein brasilianischer Konkurrent, obwohl Emery zwischenzeitlich durch Thomas Tuchel ersetzt wird. Meunier gewinnt in vier Jahren elf Titel mit PSG, darunter zweimal den Pokal und dreimal die Meisterschaft. Aber erst in seiner letzten Saison scheint er der unbestrittene Stammspieler unter Tuchel zu sein. Kleinere Verletzungen bremsen ihn jedoch. „Je weniger ich spiele, desto mehr Probleme häufen sich. Ich bin wie ein altes Auto, das man auf dem Parkplatz zurücklässt. Es wird schmutzig, Sand kriecht in den Motor, und deshalb muss man ständig zur Reparatur in die Werkstatt. Das Beste für mich ist, mich Kilometer machen zu lassen. Mein Körper ist es gewohnt, alles zu geben.“

Seine Angriffsimpulse muss er jedoch unter Tuchel eindämmen. Sein deutscher Trainer schreit den Belgier oft heiser an. „Er hat gerne die Kontrolle. Deshalb gibt er ständig Hinweise“, sagt Meunier. „Aber ich habe bemerkt, dass er mit der Zeit immer weniger ruft. Das heißt, mein Spiel verbessert sich. Ich muss die Bremse ziehen. Ich kann nicht die ganze Zeit über den Angriff nachdenken. Früher hatte ich es schwer damit. Sobald der Ball vorne war, drückte ich einen Sprint raus und war am Sechzehner. Ich bin disziplinierter geworden.“

Darüber hinaus ist Meunier gleich geblieben. Ein Kunstliebhaber, der gerne ein belgisches Bier genießt. Ein offener Geist, der in seiner Freizeit als Batman verkleidet zum Tanzfestival Tomorrowland geht. Und er ist weiterhin eng mit seiner Heimat verbunden. In den Ardennen verbringt er auch in diesem Sommer seine Ferien und investiert in ein Geschäft in Bastogne, das Hühnchen am Spieß verkauft. Im vergangenen Jahr hat er das soziale Projekt „Thousand Smiles“ auf der französisch-afrikanischen Insel La Réunion gesponsort. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und ist immun gegen den Shitstorm den soziale Medien entstehen lassen können. Meunier weiß, woher er kommt. Und wo er jetzt landet.

Von PSG kommend, wo das Team unter der Fessel von Neymar spielt, trifft Meunier nun einen Kader mit dem offensiven Spielstil, den er verehrt. In Dortmund wird der Fußball gepredigt, der zu Meunier passt. Vor allem, weil Dortmund unter Lucien Favre wie Belgien unter Roberto Martinez spielt. Und besonders bei den „Roten Teufeln“ ist Meunier immer in Bestform, wie ein nicht aufzuhaltender Zug, fast ein Spielmacher von der Flanke. Sieben Tore und zwölf Vorlagen in knapp 40 Länderspielen sind der ultimative Beweis dafür.

Er trifft die Entscheidung, künftig für Borussia Dortmund zu spielen. Als ablösefreier Profi und im besten Alter von 28 Jahren gibt es großes Interesse an seiner Person. Doch der SIGNAL IDUNA PARK hat ihn seit dem 18. Februar in den Bann gezogen. Und nicht mehr losgelassen. Meunier kommt mit PSG zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League nach Dortmund. Mit einem Lächeln betritt er den Platz. „Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind. Die Lautstärke, die Atmosphäre, die von diesen Menschen ausgeht, die so nah am Feld sind.“

In seinem ersten Interview in Deutschland fügt er hinzu: „Die Entscheidung für den BVB war eine Entscheidung meines Herzens. Mit inzwischen 28 Jahren wollte ich zu einem Klub, der mir und meiner Mentalität ähnlich ist und meiner Art zu denken. Als klassischer Fußballfan ist der BVB bei weitem der Klub, den ich für seine unabhängig von Sieg oder Niederlage großartigen Fans schätze. In Frankreich herrscht viel Respekt für Borussia, in Belgien sogar noch mehr. Ich bezeichne den BVB gern als die Weiterentwicklung meines Heimatklubs Brügge: ambitioniert und authentisch und auf angenehme Weise bodenständig.“

Es ist kein Zufall, dass Thomas Meunier Borussia Dortmund mit dem FC Brügge vergleicht, dem Klub, zu dem er immer noch gerne zurückkehrt. Zurecht, sagt Timmy Simons über diesen Vergleich. „Die Atmosphäre, die von der Gelben Wand ausgeht, ist einzigartig und beeindruckend. Wenn man sie mit einem Verein in Belgien vergleichen muss, dann mit Brügge“, so Simons: „Genau wie in Brügge lieben es die Fans in Dortmund, dass man bis zum letzten Pfiff alles gibt. Thomas sollte sich mit seinem Charakter und seinen Qualitäten perfekt einfügen können.“ Darüber hinaus trifft er im Ruhrgebiet auf bekannte Gesichter. Er kommt gut mit Thorgan Hazard und Axel Witsel aus. Mit Witsel ist er in Tomorrowland gewesen und im Urlaub auf Ibiza.

Das Märchen von La Machine ist noch nicht vorbei.
Autor: Koen van Uytvange, Redakteur Het Nieuwsblad
Übersetzung: Kelly Dulfer, Inger Smits

Thomas Meunier

Geburtstag: 12. September 1991
Geburtsort: Sainte-Ode (Belgien)
Größe: 190 cm

Bisherige Vereine
1996 – 2002 RUS Sainte-Ode
2002 – 2004 RUS Givry
2004 – 2006 Standard Lüttich
2006 – 2011 Royal Excelsior Virton
2011 – 2016 FC Brügge
2016 – 2020 Paris Saint-Germain

Erfolge
Belgischer Meister: 2016
Französischer Meister: 2018, 2019, 2020
Belgischer Pokalsieger: 2015
Französischer Pokalsieger: 2017, 2018

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