Tennis / firo Fussball Eindhoven - Rangers 30.08.2023

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PSV in der Liga ungeschlagen

70:10 Tore in der Liga, in der man ungeschlagen ist mit 20 Siegen und zwei Unentschieden. Auch in der Königsklasse war das Philips Stadion bislang uneinnehmbar. Lediglich Sevilla und Arsenal konnten ein Remis mitnehmen. Fakten und Infos zu unserem Achtelfinal-Gegner.

Dominant: 70 zu 10 Tore

Mit 13 Punkten Vorsprung auf Feyenoord Rotterdam führt die PSV Eindhoven aktuell die Tabelle der Eredivisie an; keines der bisher 22 absolvierten Punktspiele ging verloren. Die Mannschaft hat die mit Abstand meisten Treffer in Hollands erster Liga erzielt (70) und mit Abstand die wenigsten kassiert (zehn). Wenn es überhaupt etwas zu mäkeln gibt: Vor der Winterpause hatte PSV jedes (!) Ligaspiel gewonnen, im neuen Jahr sank der Punkteschnitt von 3,0 auf „nur“ noch 2,3 pro Partie. In Utrecht und in Amsterdam (jeweils 1:1) wurde erstmals nicht gewonnen, zudem flog der Titelverteidiger mit 0:1 in Rotterdam aus dem nationalen Pokalwettbewerb.

Heim-Macht: 15 von 17

Die PSV ist zuhause noch ungeschlagen. Mehr noch: Sie hat 15 ihrer wettbewerbsübergreifend 17 Partien im Philips Stadion (35.119 Plätze) gewonnen. Lediglich in den Gruppenspielen gegen Sevilla (2:2) und Arsenal (1:1) reichte es „nur“ zu einem Punkt. Die Wucht, die die Mannschaft vor eigenem Publikum entfalten kann, bekamen nicht nur die Glasgow Rangers zu spüren, die im Play-Off-Rückspiel nach der Pause überrollt und mit 5:1 „abgeschossen“ wurden. Fünf Tore gab es auch in der Liga gegen Ajax (5:2). 33:5 lautet das Torverhältnis in den Liga-Heimspielen.

Der Weg: 10 bis ins Achtelfinale

Der Vorjahres-Zweite in den Niederlanden musste zwei Ausscheidungsrunden überstehen, um Einlass zu finden in den elitären Kreis. Sturm Graz (4:1, 3:1) wurde souverän aus dem Weg geräumt, bei den Glasgow Rangers erkämpfte man im Hinspiel nach zweimaligem Rückstand ein 2:2, zuhause ließ man die Gäste nach deren Anschlusstreffer zum 1:2 nur kurz auf eine Verlängerung hoffen, doch dann drehte die Offensive auf und spielte die Schotten schwindlig (Endstand 5:1). Die PSV erreichte damit zum 17. Mal die Gruppenphase der UEFA Champions League, bekam, dort zum Auftakt jedoch deutlich die Grenzen aufgezeigt. Bereits zur Pause (0:3) war die Partie beim FC Arsenal entschieden, am Ende mussten die Holländer mit einer 0:4-Packung die Heimreise antreten und kamen an den folgenden Spieltagen zunächst nicht über ein spätes und daher glückliches 2:2 gegen Sevilla und dann nicht über ein 1:1 in Lens hinaus. Nach dem dritten Spieltag und damit zur „Halbzeit“ der Gruppenphase war Eindhoven Tabellenletzter. Doch mit Siegen gegen Lens (1:0) und in Sevilla, wo man nach 47 Minuten mit 0:2 hinten lag, aber in der zweiten Minute der Nachspielzeit das eigene 3:2 bejubelte, sicherte man sich vorzeitig Platz zwei in der Gruppe. Zum Abschluss gab es ein 1:1 gegen Arsenal.

Erfolge: Die Nr. 2 in den Niederlanden

Hinter Ajax (36 Meisterschaften, 20 Pokalsiege) ist PSV Eindhoven mit 24 Meisterschaften und elf Pokalsiegen der zweiterfolgreichste Klub in den Niederlanden. Feyenoord Rotterdam ist Dritter in dieser Auflistung (16/13). International aber waren diese beiden Konkurrenten erfolgreicher. Eindhoven steht zum fünften Mal in der K.o.-Runde der Königsklasse, am weitesten ging es vor knapp 20 Jahren, als man sich erst im Halbfinale mit 0:2 und 3:1 gegen AC Mailand geschlagen geben musste. Die Italiener setzten sich nur aufgrund der damaligen Auswärtstore-Regel durch; diesen Treffer schossen sie in Minute 91. Glanzlichter setzte Eindhoven besonders zu Zeiten des Europapokals der Landesmeister, den sie 1988 gewannen, bei zehn Teilnahmen mindestens das Achtelfinale erreichten. Auch der UEFA-Pokal (1978) steht in der Vitrine des Klubs.

Stadion: Nicht aus einem Guss

Wie in Dortmund ist die Stimmung herausragend gut, wie in Dortmund liegt das Stadion in der Stadt, wie in Dortmund wurde es mehrfach um- und ausgebaut. Insgesamt elf Umbauten weist die Chronik des 1913 eröffneten Philips Stadions aus. Es bietet heute 35.119 Sitzplätze.

Der Star: 26 Tore mit 33 Jahren

Er trug für zwölf Monate das Trikot des FC Barcelona, für zwölf Jahre (von 2010 bis 2022) das oranje Hemd des Koninklijke Nederlandse Voetbal Bond. Luuk de Jong kam viel herum, spielte auch in der Bundesliga (von Juli 2012 bis Januar 2014 für Borussia Mönchengladbach) und landete zweimal bei der PSV Eindhoven, für die er von 2015 bis 2019 am Ball war sowie seit 2022 wieder ist. Der zwischenzeitliche Abstecher nach Spanien hat sich gelohnt: Im Corona-Sommer 2020 gewann er mit dem FC Sevilla in Colonia die Europa League. In der laufenden Saison ist der 33-Jährige der entscheidende Mann im PSV-Angriff. De Jong netzte in 22 Partien der Eredivisie 19-mal ein, in den vier Qualifikationsspielen zur Champions League traf er fünfmal, in der Gruppenphase immerhin noch zweimal: zum 1:1 beim 2:2 gegen seinen Ex-Klub Sevilla sowie zum 1:0-Sieg gegen Lens. Übrigens: Der Holländer wurde in der Schweiz geboren, während seine Eltern dort semi-professionell Volleyball spielten.

Ahnengalerie: Von Robben bis Ronaldo

Hans van Breukelen im Tor; Eric Gerets, die Koeman-Brüder Erwin und Ronald sowie Huub Stevens und Jaap Stam in der Abwehr. Im Mittelfeld Arjen Robben, Marc van Bommel, Phillip Cocu, Ruud Gullit, Willy van de Kerkhof, Sören Lerby, Gerald Vanenburg und Georginio Wijnaldum, dazu die Angreifer René van de Kerkhof, Wim Kieft, Patrick Kluivert, Ruud van Nistelrooy und Ronaldo – nur gut, dass diese Akteure nicht ein und derselben Generation angehören. Denn welchen dieser Superstars, die alle mal in Eindhoven spielten und hier eine Weltkarriere starteten oder vor Ort zum Weltstar wurden, sollte man als PSV-Trainer dann auf die Bank setzen? Okay, Stevens war kein Weltstar, aber im Ruhrgebiet, 30 Kilometer weiter nordwestlich, schon eine Größe...
Zusammengestellt von Boris Rupert

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