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Neuer BVB-Präsident Lunow spürt große gesellschaftliche Verantwortung
Dabei sieht sich der 69-Jährige auf einer Linie mit der Geschäftsführung der KGaA, für die ebenfalls unstrittig sei, „dass die sportliche oder wirtschaftliche Entwicklung von Borussia Dortmund nicht auf Kosten unserer Werte oder unserer Identität gehen darf“. Lunow betonte: „Es wird uns auch in Zukunft gelingen, dass der e.V. nicht zu einer leeren Hülle wird, die nur existiert, um die Lizenzvorgaben des DFB zu erfüllen. Meine Vorstandskollegen und ich werden alles dafür tun, dass der Verein eine eigenständige, selbstbewusste Größe innerhalb der BVB-Familie bleibt.“
Mit 168.163 Mitgliedern ist Borussia Dortmund einer der weltweit größten Sportvereine. Er solle seine Anziehungskraft weiterhin und verstärkt nutzen, um in die Gesellschaft zu wirken. Lunow: „Man verliebt sich als Kind in einen Verein, und die Liebe hält dann ein Leben lang. Daraus resultiert die große Strahlkraft des Fußballs – über alle Gesellschaftsschichten hinweg. Daraus erwächst aber für uns, für Borussia Dortmund, eine große Verpflichtung, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um auf die Einhaltung von Werten wie Menschenrechte, Toleranz, Vielfalt, Inklusion, Demokratie und Nachhaltigkeit hinzuwirken.“
Den Ballspielverein mit seinen Abteilungen zu stärken, sieht der Mediziner als eine seiner wichtigsten Aufgaben an. „Der Erhalt und der Erfolg von Handball, Tischtennis, Fan- und Förderabteilung und der Fußballabteilung, in der neben dem Jugendfußball auch der Integrationssport und der Frauenfußball subsummiert sind, ist für mich unabdinglich“, so Lunow. „Wenn wir die Identität unseres Vereins wertschätzen und bewahren wollen, gehört der Erhalt dieser Abteilungen mit dazu.“ Lunow kündigte zudem an, neue, digitale Wege der Kommunikation zu nutzen, um den Austausch zwischen Vereinsmitgliedern und Vorstand zu verbessern.
Emotional gerieten seine Worte an die Adresse seine Vorgängers Dr. Reinhard Rauball. „Du warst ein Glücksfall für den BVB, denn in jeder Deiner Amtszeiten musstest Du den BVB retten. Und jedes Mal hast Du ihn auch gerettet! Ohne Dich gäbe es den BVB vielleicht nicht mehr oder nicht so, wie wir ihn heute alle erleben.“ 17 Jahre lang arbeiteten Rauball als Präsident und Lunow als Schatzmeister, im vergangenen Jahr als Vizepräsident, Hand in Hand. „Aus dem vertrauensvollen Verhältnis ist eine herzliche Freundschaft geworden. Dass man im Vorstand eines der größten Sportvereine der Welt so freundschaftlich und familiär miteinander umgeht, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Als erster Ehrenpräsident in der fast 113-jährigen Geschichte des BV Borussia 09 e.V. bleibt der 75 Jahre alte Rauball dem neuen Präsidenten „als Freund und Mentor“ erhalten. „Du hast so viel Wissen, so viel Erfahrung, aber auch so viel Gefühl und Leidenschaft für den Fußball und für den BVB. Das darf uns nicht verloren gehen.“
Boris Rupert