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„Nachspiel“ – Der letzte Teil der BVB-Nachwuchs-Trilogie

Seit 1998 begleiteten die Filmemacher Gabriele Voss und Christoph Hübner Nachwuchsspieler von Borussia Dortmund. Jetzt läuft mit „Nachspiel“ der abschließende Teil der Trilogie in die Kinos, in dem es um das Leben nach dem Karriereende geht.

Ende der 90er-Jahre brachten Voss und Hübner mit „Die Champions“ eine bemerkenswerte Dokumentation über Jugendspieler des BVB in die Kinos und ins Fernsehen. Dieser erste Teil drehte sich um die Träume und Ambitionen der jungen Kicker Heiko Hesse, Francis Bugri, Mohammed Abdulai und Claudio Chavarria. Im zweiten Teil „HalbZeit“, der im Jahr 2009 in die Kinos kam, waren die Protagonisten Mitte 20 und über die ganze Welt verteilt. Einer, der im ersten Teil noch eine Nebenrolle füllte, hatte es aber geschafft und spielte inzwischen Bundesligafußball: Florian Kringe, der mit dem BVB Meister und Pokalsieger wurde. Während sich Heiko Hesse durch das Fußballspielen ein Stipendium sicherte, in Oxford studierte und schon für die Weltbank arbeitete, schlug sich Claudio Chavarria in Südamerika bei verschiedenen Vereinen durch. Francis Bugri und Mohammed Abdulai kämpften immer wieder mit Verletzungen und spielten weiterhin Fußball – auch wenn die Bundesliga weit weg war.

In „Nachspiel“ geht es nun um die Karriere nach der Karriere. Es geht um zerplatzte Träume, um den Alltag der einstigen Talente und ihr Leben fast 20 Jahre nach Beginn der Dreharbeiten. Sie alle waren mehrfache deutsche Jugendmeister und Hoffnungsträger im Nachwuchsfußball. Jetzt, in der dritten Folge, ist Schluss mit Fußball. Die jungen Talente von 1998/99 sind inzwischen Mitte dreißig und haben ihre Karrieren beendet. Wie sieht ihr neuer Alltag aus und was bleibt über den Fußball hinaus? 

Regisseur Christoph Hübner sagt über seinen aktuellen Film: „Wir haben sehr schnell erfahren, dass Talent allein nicht reicht. Dass neben starkem Willen und Disziplin auch Verzicht dazu gehört und der Umgang mit Niederlagen. Und dass eben auch ein Preis zu zahlen ist. Eine gute Selbsteinschätzung und die Fähigkeit zur Selbstkritik sind ebenfalls wichtig. Wenn man die ganze Trilogie sieht, kann man sehr viel mitnehmen, das sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen lässt.“ 

Die Langzeitdokumentation erlaubt einen ungewöhnlich nahen Blick auf den Fußball, auf seine schönen und schwierigen Seiten. Aber das ist nicht alles. Für die jungen Spieler drehte sich nicht nur alles um Fußball. Die Fragen, die bleiben, gehen weit darüber hinaus: Was muss man tun, um den eigenen Lebenstraum zu verwirklichen? Was heißt Erfolg und was heißt Scheitern? Und was heißt Gelingen auf dem persönlichen Lebensweg?

Gabriele Voss sieht in ihrem Projekt auch vieles, dass sich auf das Leben außerhalb des Fußballs übertragen lässt: „Ich habe von Anfang an im Fußball auch einen allgemeineren Aspekt gesehen, nämlich die Frage: Was heißt es, nicht nur im Sport, sondern darüber hinaus auch im Leben ein Gewinner oder Verlierer zu sein? Wenn man den Film ‚Die Champions‘ gesehen hat, sieht es so aus: Francis Bugri schafft es bis zu den Profis, er scheint der Gewinner. Claudio Chavarria schafft es nicht und geht zurück nach Chile, er ist der Verlierer. Man kommt aus dem Film und denkt, so ist es. Nach dem Film ‚HalbZeit‘ sieht die Sache aber schon ganz anders aus und in ‚Nachspiel‘ dann noch einmal anders. Mohammed ist als Fußballer vielleicht gescheitert, dennoch sagt er zum Schluss, er sei glücklich mit dem, was er in seinem Leben erreicht hat. Die Fußballer merken auf die Dauer auch, dass Gewinnen und Verlieren etwas sehr Vielschichtiges ist..“ 

In der vergangenen Woche haben sich alle wiedergesehen: die Spieler von damals, die Filmemacher und die BVB-Verantwortlichen. Anlass war die Premiere von „Nachspiel“ in Dortmund. Der Film läuft seit dem 12. August in den Kinos.

 

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