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Spielbericht

Leidenschaftlicher BVB siegt in Unterzahl mit 2:1

Borussia Dortmund ist zurück in der Spur. Am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB in Unterzahl einen 2:1 (2:1)-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach. Doppelter Torschütze: Marcel Sabitzer.

Aus Mönchengladbach berichtet Boris Rupert

Sabitzer schoss den BVB mit einem Doppelschlag in der 22. und 28. Minute mit 2:0 in Führung, doch Wöber verkürzte noch vor der Pause auf 1:2. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel verwandelte Sabitzer einen zweiten Foulelfmeter zum vermeintlichen 3:1. Die Strafstoß-Entscheidung wurde erst anschließend zurückgenommen, demnach zählte auch das Tor nicht, und für die letzten 35 Minuten ging es mit zehn gegen elf weiter, denn Adeyemi sah die Ampelkarte (55.).

Ausgangslage:  
Elfter gegen Fünfter. Der 3:1-Erfolg in Wolfsburg am vergangenen Wochenende war Gladbachs zweiter Sieg in der Rückrunde; der BVB war in der Liga zuletzt zuhause gegen Stuttgart (0:1) unterlegen und verlor Rang vier an Leipzig. Nur in Stuttgart (16 Siege) und in Bremen (15) hatte Schwarzgelb historisch häufiger gewonnen als in Mönchengladbach (14 Siege).

Personalien: 
Bis auf Sancho (erkrankt) sowie den Ex-Gladbacher Bensebaini waren alle Mann an Bord. 65 Stunden nach Abpfiff des Champions-League-Spiels in Madrid startete eine auf sechs Positionen veränderte BVB-Elf: Wolf, Süle, Özcan, Brandt, Bynoe-Gittens und Haller starteten für Ryerson, Hummels, Can, Nmecha, Füllkrug (alle Bank) sowie Sancho.

Taktik:   
Gladbach verteidigte mit Fünferkette und drei Mann davor. Bei Ballbesitz verschob sich die Heim-Elf in eine 3-4-3-Formation. Vorne tauschten Plea, der die Bälle häufig aus der Tiefe holte, und Honorat mehrfach Positionen und Rollen. Der BVB agierte im 4-2-3-1 mit Öczan und Sabitzer vor der Viererkette, dann im 4-3-3 mit Sabitzer und Brandt hinter den Angreifern.

Spielverlauf & Analyse:
Elvidis Einsteigen gegen Haller in der ersten Minute blieb ohne Folgen für den Gladbacher, wohl aber für den Dortmunder, der nach längerer Behandlungspause nur kurz auf den Rasen zurückkehrte, in der neunten Spielminute aber durch Moukoko ersetzten werden musste.

Bei sommerlichen Temperaturen überließ Gladbach dem BVB den Ball, ließ aber im letzten Drittel nichts zu. Zu wenig Wucht und Esprit hatten zu Beginn die Angriffsbemühungen der Dortmunder. Dann aber spielte Schlotterbeck einen klasse Ball links in den Strafraum zu Sabitzer. Da kein Mitspieler in der Nähe war, hielt der Österreicher aus halblinker Position selbst drauf und jagte die Kugel aus spitzem Winkel zum 0:1 über den Keeper hinweg ins lange Eck (22.). Sechs Minuten später war Schlotterbeck ganz vorn mit dabei, wurde links im Strafraum gelegt – Elfmeter! Sabitzer trat an und verwandelte sicher und souverän flach unten rechts.

Gladbach zeigte sich zunächst beeindruckt, kam aber neun Minuten vor der Pause durch einen Standard zurück: Wöber köpfte einen Eckball zum 1:2 ins linke, lange Eck. Der BVB reagierte reif auf diesen Anschlusstreffer, unterdrückte aufkommende Euphorie beim Gegner und seinen Fans, indem er in der Folge den Ball kontrollierte.

Ryerson ersetzte nach der Pause den mit Gelb belasteten Maatsen. Und dann passierte etwas, was es noch nie gegeben hatte. Der Reihe nach: Langer Ball auf Adeyemi in die Mittelstürmerposition, Torwart Omlin stürmte heraus, traf Ball und Gegner. Aber in welcher Reihenfolge? Schiedsrichter Badstübner pfiff Elfmeter, und nachdem er sowohl die Position des Torwarts auf der Linie als auch der Spieler rund um den Strafraum kontrolliert hatte, trat Sabitzer an und verwandelte (48,. flach unten links). DANACH aber meldete sich der VAR, Badstübner überprüfte seine Elfmeter-Entscheidung am Monitor und nahm die Elfmeter-Entscheidung zurück (50.). Fünf Minuten später sah der ebenfalls mit Gelb in Halbzeit eins verwarnte Adeyemi nachdem er Lainer gehalten hatte die Ampelkarte. Der BVB war nur noch zu zehnt und stellte sich in einer 4-4-1-Formation den Gladbacher Angriffen entgegen.

Der Druck nahm von Minute zu, noch aber ohne Großchancen für die Gastgeber. Nach vorne aber gab es kaum Entlastung für den BVB, der die eroberten Bälle zu schnell verlor. In der 70. Minute kamen Hummels und Nmecha für Moukoko und Brandt; damit standen drei Innenverteidiger auf dem Rasen, der BVB nun im 5-3-1 mit Malen in der Spitze, und nun auch wieder mit mehr Ballbesitz und entsprechender Entlastung. In Minute 86 wurde Sabitzers Schuss im Strafraum geblockt, Wolf setzte nach, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Omlin.

In der achteinhalbminütigen Nachspielzeit warfen sich die Schwarzgelben in alle Bälle. Kobel rettete überragend den hauchdünnen Vorsprung (90.+1).

Ausblick: 
Auf Fans und Fußballer wartet in der kommenden Woche ein toller Heimspiel-Doppelpack: zunächst am Dienstag (21 Uhr) das Viertelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions League gegen Atletico Madrid, dann am Sonntag (17:30 Uhr) die Partie gegen den designierten Deutschen Meister Bayer Leverkusen.

Teams & Tore

Fußball-Bundesliga, 29. Spieltag
BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH – BORUSSIA DORTMUND 1:2 (1:2)

Bor. M‘gladbach: Omlin – Friedrich, Elvedi, Wöber (75. Siebatcheu, 85. Herrmann) – Lainer (64. Cvancara), Weigl (75. Reitz), Itakura, Netz – Ngoumou (64. Hack), Plea, Honorat
Bor. Dortmund: Kobel – Wolf, Süle, Schlotterbeck, Maatsen (46. Ryerson) – Sabitzer, Özcan – Adeyemi, Brandt (70, Nmecha), Bynoe-Gittens (54. Malen) – Haller (9. Moukoko, 70. Hummels)
Bank: Nicolas, Chiarodia, Scally, Neuhaus, Reitz – Meyer, Reus, Füllkrug, Can
Tore: 0:1 Sabitzer (22., Schlotterbeck), 0:2 Sabitzer (28., Foulelfmeter, Ngoumou an Schlotterbeck), 1:2 Wöber (36., Honorat)
Eckstöße: 2:3 (Halbzeit 1:3), Chancenverhältnis: 4:3 (3:2)
Schiedsrichter: Badstübner (Nürnberg), Gelb-Rote Karte: Adeyemi (55., wiederholtes Foulspiel), Gelbe Karten: Itakura – Maatsen, Nmecha
Zuschauer: 54.042 (ausverkauft), Wetter: sonnig, 24 Grad

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