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„Ich war hier, um von den Jungs zu lernen“

1400 Zuschauer bereiteten Weltstar Usain Bolt am Freitag bei einer öffentlichen Trainingseinheit in Brackel einen ebenso herzlichen Empfang wie schon tags zuvor die BVB-Profis. „Coole Jungs. Wir hatten Spaß, haben gelacht und Fotos gemacht“, sagte der achtmalige Olympiasieger im Sprint über den Kontakt zu Reus & Co. Und Trainer Peter Stöger bescheinigte dem schnellsten Mann der Welt nach zwei Trainingseinheiten: „Man sieht, dass er das Spiel versteht.“

Nach der bewusst nicht öffentlichen Einheit am Donnerstag, bei der sich der 31 Jahre alte Jamaikaner eine seriöse Expertise von Borussia Dortmunds Trainerteam erwünscht hatte, begleiteten die 1.400 Besucher auf und neben der Tribüne des Jugendstadions in Brackel am Freitag jede gelungene Aktion mit Beifall. Und Jubel brandete auf, als der 1,95-Meter-Mann einen Kopfball im Tor versenkte. „Das ist etwas, was ich über die Jahre immer wieder geübt habe“, sagte er später, umringt von einem Heer Medienschaffender. 140 Journalisten hatten sich akkreditieren lassen. 25 Kamerateams waren da und 30 Fotografen. Australien war der einzige nicht vertretene Kontinent. Und Bolt betonte mehrfach die Ernsthaftigkeit seines Anliegens, wischte sich dabei den Schweiß von der Stirn: „Es war eine gute Erfahrung für mich. Ich war hier, um von den Jungs zu lernen.“

Extrem konzentriert hatte er gewirkt bei dieser zweiten, rund 60-minütigen Einheit. Den Spaß und das Lächeln hatte er in der Kabine gelassen, setzte es erst wieder auf, als er zahllose Autogrammwünsche erfüllte und sich anschließend vor die Kameras stellte. „Ich wollte mein Bestes geben, mich viel bewegen, den Jungs Optionen geben, mich anzuspielen.“ Seine Lieblingsposition? „Ich mag es, auf dem Flügel zu spielen.“

„Usain ist ein unglaublich lässiger Typ“, bilanzierte Peter Stöger die beiden Tage und bemerkte beeindruckt: „Ein Sportler mit dieser Vita: total bodenständig. Es war uns eine Ehre mit ihm zusammenzuarbeiten und als Menschen kennengelernt zu haben!“ Zu Bolts fußballerischen Fähigkeiten befragt, bemerkte der Österreicher: „Sein Traum war es, bei einer Mannschaft mal auf einem sehr hohen Niveau mitzutrainieren. Es war eine super Geschichte für alle Beteiligten. Er hat Spaß an der Sache und zeigt einige gute Ansätze. Ich denke, er ist talentiert. Wenn er sich durchsetzen will im höheren Bereich, ist einiges noch zu tun, weil auch die Physis im Vergleich von seiner Sportart zu Fußball eine ganz andere ist.“
Boris Rupert

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