Nachricht
Handball-Damen feiern deutlichen Sieg gegen Blomberg-Lippe
Was hatte André Fuhr noch vor der Partie über den Gegner aus Ostwestfalen gesagt? Blomberg sei deutlich stärker, als es die Tabelle aussage und hatte dabei an den hart erkämpften Achtelfinal-Sieg im Pokalwettbewerb erinnert. Und genau so kam es auch. Die junge und hochmotivierte Blomberger Mannschaft legte von der ersten Minute an ein hohes Tempo vor. Schnell führte der Tabellenneunte mit 3:1. Alle drei Tore gingen auf das Konto der erst 20 Jahre alten Rückraumakteurin Malina Marie Michalczik, die in der Saison 2018/19 mit der A-Jugend des BVB Deutsche Meisterin geworden war.
Doch die ersten hektischen Angriffswellen hatte die Schwarzgelben schnell unter Kontrolle, die 6:0-BVB-Abwehr griff konsequent zu, knüpfte an die hervorragende Leistung an, die sie am Wochenende beim letzten Champions-League-Gruppenspiel in Budapest gezeigt hatte. Nach einem schönen Anspiel in der neunten Minute von Alina Grijseels auf Kreisläuferin Merel Freriks erhöhte die Niederländerin auf 7:4. Als Laura van der Heijden in der 13. Minute auf 9:5 und Alina Grijseels Sekunden später auf 10:5 erhöhten, wurde André Fuhr auf der Bank sichtlich entspannter. Beim Stand von 12:6 nahm Gäste-Trainer Steffen Birkner das erste Timeout.
Und in diesem Tempo ging's anschließend weiter. Besonders die niederländische Nationalspielerin Laura van der Heijden hatte einen richtig guten Tag erwischt, erhöhte fünf Minute vor der Pause auf 16:9. Mit fünf Treffern im ersten Durchgang war van der Heijden die treffsicherste Borussin in dieser Phase neben Alina Grijseels, die zudem als sichere Siebenmeter-Schützin punktete. Doch geschlagen war Blomberg damit noch nicht. Nach einigen unkonzentrierten Abspielen und Abschlüssen kamen die Gäste bis zur Pause auf vier Tore heran. Nachdem Alina Grijseels Sekunden vor dem Abpfiff nur den Pfosten traf, ging es mit 16:12 in die Kabinen. Es blieb spannend.
Im zweiten Durchgang zeigte der BVB dann seine Qualitäten, konnte sich mehr und mehr absetzen. Tina Abdulla – nach ihrer Corona-Zwangspause wieder zurück – und Jackie Moreno erhöhten auf 20:14 (36.). Zudem hatte sich die für Yara ten Holte ins Tor gekommene Madita Kohorst besser auf die Rückraumwürfe von Malina Marie Michalczik eingestellt. Im Angriff vergaben die Schwarzgelben allerdings leichtsinnig Gegenstöße durch Moreno und Abdulla. Die Folge: Als beim BVB Tessa van Zijl und Mia Zschocke für zwei Minuten auf die Bank mussten, kamen die nie aufsteckenden Blombergerinnen wieder auf 18:22 (46.) heran. Keine einfache Situation für den BVB. Mit dem zweiten Timeout versuchte Chefcoach André Fuhr wieder Ruhe ins Spiel zu bekommen.
Was auch gelang. Als Laura van der Heijden in der 53. Minute auf 27:20 erhöhte, war damit eine Vorentscheidung gefallen. Und in den Schlussminuten ließ der BVB nichts mehr anbrennen. Tina Abdulla, jeweils klug von Kapitänin Alina Grijseels angespielt, nutzte ihre Chancen auf der Rechtsaußen-Position und baute den Vorsprung entscheidend aus. Am Ende stand es 32:24 für den BVB, der damit seinen zweiten Tabellenplatz eindrucksvoll verteidigte.
„Wir haben über weite Strecke das Spiel kontrolliert, wobei das eine oder andere schlechte Anspiel dafür sorgte, dass wir uns nicht weiter absetzen konnten. Unsere Verteidigung war sehr engagiert. Nach der schweren Budapest-Reise bin ich mit dem Spiel und dem Ergebnis zufrieden“, zog Borussen-Coach André Fuhr eine zufriedene Bilanz.
Das nächste Bundesliga-Spiel der Schwarzgelben findet am Samstag gegen Aufsteiger BSV Zwickau statt.
BVB: ten Holte, Kohorst, van Zijl, Grijseels (10/3), van der Heijden (6), Rønning, Zschocke (3), Kücükyildiz, Gutiérrez Bermejo, Moreno (2), Freriks (5), Uscinowicz, Abdulla (6)