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BVB-Profis besuchen Kinderklinik Dortmund
David war schon die ganze Woche aufgeregt und hat sich auf Sonntag gefreut. Der 12-Jährige liegt auf der Station 41 des Kinderklinikums Dortmund, Kinderonkologie. Eigentlich wäre er schon entlassen worden, aber aufgrund des angekündigten Besuchs ist er noch einen Tag länger geblieben. Jetzt liegt er komplett in Schwarzgelb gekleidet in seinem Bett und erzählt davon, dass die zahlreichen Krankenhausaufenthalte in Dortmund ihn zum BVB-Fan gemacht haben und Marco Reus, Karim Adeyemi und Gregor Kobel zu seinen Lieblingsspielern gehören. Und dass er sich freuen würde, wenn neben den Freunden aus seiner Fußballmannschaft auch ein BVB-Profi auf seinem Trikot unterschreiben würde.
Traditionell besuchen Borussia Dortmunds Profis – bis auf eine Corona-Zwangspause – jährlich vor Weihnachten die Kinderklinik in Dortmund, um sie vom tristen Krankenhausalltag abzulenken und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Aufgrund des vollen Terminkalenders konnte der Termin nicht im Dezember stattfinden. Die BVB-Profis sowie einige Spielerinnen der BVB-Frauen ließen es sich aber nicht nehmen, die Kinderklinik Dortmund im Januar zu besuchen.
In kleinen Gruppen aufgeteilt und mit vielen schwarzgelben Geschenken unter den Armen überraschen sie die kleinen, teilweise schwerstkranken Patienten auf ihren Zimmern in der Kinderklinik. Sie reden mit ihnen und stehen vor allem für Fotos und Autogramme zur Verfügung. Auch Maskottchen Emma ist mit von der Partie, drückt und lässt sich drücken, für die kleinen Patienten immer ein ganz besonderer Moment. Auch Autogrammwünsche erfüllt die große Biene gern.
„Der Grund des Besuchs ist kein erfreulicher und es ist auch nicht so leicht, aber er ist extrem wichtig für uns, weil wir so tolle Menschen kennengelernt haben“, sagt BVB-Trainer Edin Terzic. „Wir haben Kinder kennengelernt, die extrem mutig und tapfer sind. Wir haben ganz viele tolle Menschen kennengelernt, die den Jungs und Mädels dabei helfen, wieder gesund zu werden. Das sind die wahren Helden Dortmunds. Wir haben das Gefühl, dass wir durch den Besuch etwas Freude schenken können.“ Manche Kinder wissen nichts von dem Überraschungsbesuch, andere können ihre Aufregung kaum zurückhalten. Viele haben ihre Trikots angezogen. Kleine Patienten, die nur ambulant behandelt werden, haben ihren Termin auf den Sonntag gelegt. Und auch das Pflegepersonal verlängert die Schicht noch um ein paar Minuten, um die Gäste nicht zu verpassen.
Für BVB-Profi Niclas Füllkrug ist es nicht der erste Besuch dieser Art: „Das ist immer wieder eine emotionale Angelegenheit. Wir wünschen den Kindern sehr viel Kraft und versuchen, sie für einen Moment abzulenken. Die Kinder waren sehr glücklich, dass wir da waren. Das haben sie uns mit viel Lächeln zurückgegeben, und so war es ein sehr gelungener Tag.“ Auch Prof. Dr. Dominik Schneider, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, sieht in dem Besuch immer ein Highlight des Jahres: „Es war schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder gefreut haben. Die Spieler und Trainer sind super auf die Kinder eingegangen. Das hilft akut und ist für die Kinder und die Familien eine gute Motivation.“
David liegt in seinem Zimmer auf Station 41 und muss alles erst einmal verarbeiten. Neben Edin Terzic und Niclas Füllkrug waren auch Marco Reus, Karim Adeyemi und Gregor Kobel bei ihm zu Besuch, fünf neue Unterschriften hat David auf seinem Trikot gesammelt: „Das fühlt sich nicht echt an. Es kommt mir immer noch so vor, als sei das gar nicht passiert. Ich habe mich sehr gefreut, etwas mit den Spielern zu reden und Unterschriften zu sammeln und Fotos zu schießen.“
Christina Reinke