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Aus Borussias NLZ in die DFB-Teams

Im aktuellen Kader der A-Nationalmannschaft stellen die Spieler von Borussia Dortmund den größten Vereinsblock, auch das Aufgebot der deutschen U21 für die Spiele gegen die Ukraine (Freitag) und den Kosovo (Dienstag) wird von Jung-Profis dominiert, die im BVB-Nachwuchs-Leistungszentrum ausgebildet worden sind: Youssoufa Moukoko, Tom Rothe, Ansgar Knauff und Colin Kleine Bekel.

„Das ist für uns natürlich eine wunderbare Sache. Die vier eint, dass sie beim BVB ausgebildet worden sind. Sie haben sich über unterschiedliche Wege für die U21 empfohlen“, erklärt Lars Ricken, der Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, und fügt hinzu: „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch aktuell in unserem NLZ Spieler haben, die einen ähnlichen Weg gehen werden.“

Tatsächlich setzt Borussias Nachwuchsleistungszentrum in diesen Tagen wieder Duftmarken. Youssoufa Moukoko und Paris Brunner sind gerade erst als beste deutsche Nachwuchsspieler ihres Jahrgangs mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet worden. Zum Kader der U19-Nationalmannschaft für die Länderspiele gegen England und die Schweiz gehören Rafael Lubach und Leonardo Posadas, Filippo Mane ist fester Bestandteil von Italiens U19, und gleich vier Talente aus Borussias NLZ (Paris Brunner, Charles Herrmann, Almugera Kabar und Kjell Wätjen) zählen zum Stammpersonal der deutschen Auswahl, die sich auf die U17-Weltmeisterschaft in Indonesien (ab 10. November) vorbereitet.

U19-Trainer Mike Tullberg verfolgt die Karrieren der „Ehemaligen“ natürlich mit besonderem Interesse. „Es ist schön, wenn sie sich auch bei anderen Vereinen weiterentwickeln“, betont er. Wie Ansgar Knauff, der 2016 von Hannover 96 zum BVB kam. Erst betreute ihn Peter Wazinski in der U15, dann Sebastian Geppert in der U17, später Mike Tullberg in der U19. „Edin Terzic hat ihm früh die Möglichkeit gegeben, sich bei den Profis zu zeigen. Ansgar ist dann über viele Einsätze in der U23 als Leihspieler nach Frankfurt gegangen und hat bei der Eintracht die weiteren Schritte gemacht“, sagt Lars Ricken. Die Eintracht hat ihn zu Beginn der Saison 2023/24 fest unter Vertrag genommen.

Colin Kleine-Bekels Weg führte nach Kiel

Colin Kleine-Bekel, der - wie Tom Rothe - mit Borussias U19 in der Saison 2021/22 Deutscher Meister wurde, in der UEFA Youth League das Viertelfinale erreichte und im Endspiel um den DFB-Pokal mitwirkte, entschied sich, seine Ausbildung bei Holstein Kiel fortzusetzen. Er absolvierte in der vergangenen Spielzeit 34 Spiele in der Regionalliga-Nord und gehört nun als Innenverteidiger zum Stammpersonal des Tabellenführers der 2. Bundesliga.

„Colin ist bei uns erst als Alt-Jahrgang Stamm- und Führungsspieler geworden. Dass er zur deutschen U21 eingeladen wurde, überrascht mich nicht. Colin ist fleißig, zielstrebig und ehrgeizig, er hat viele Extra-Einheiten eingelegt und ist ein schlauer Abwehrspieler“, beschreibt Tullberg den 20-Jährigen, der 2015 von Arminia Bielefeld zum BVB gewechselt war. Einen ähnlichen Weg traut er Hendry Blank zu, der in dieser Saison auf Anhieb den Sprung aus der U19 in Borussias U23 geschafft hat. 

„Ich nehme alles mit, sauge alles auf und freue mich auf das, was kommt“, kommentiert Kleine-Bekel seine Berufung ins U21-Team. Auf seine BVB-Zeit blickt er mit großer Freude zurück: „Die Deutsche Meisterschaft war ein toller Abschluss. Deswegen war ich total happy. Ich wusste, dass es für mich bei Borussia sehr schwer werden würde. Deshalb habe ich mich bemüht, einen Verein zu finden, bei dem ich Spielzeit bekomme. Kiel hat mir diese Möglichkeit gegeben. Besser hätte es nicht werdem können.“

Tom Rothe mit perfektem Zweitliga-Einstand

Um regelmäßig Einsätze auf höchstem Niveau zu bekommen, zog es auch Tom Rothe für ein Jahr als „Leihspieler“ in die Metropole Schleswig-Holsteins. „Er weiß gar nicht, wie gut er ist“, schwärmt Kiels Trainer Marcel Rapp vom Dortmunder Linksverteidiger. Bei Holsteins 2:0-Sieg auf Schalke bereitete Rothe beide Treffer vor, beim 2:1 gegen Paderborn erzielte er sein erstes Tor – und war erneut einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz. 

„Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir ihn nicht wirklich ausgebildet haben“, schickt Lars Ricken Komplimente an Rothes Heimatverein FC St. Pauli. Borussias NLZ-Direktor konkretisiert: „In seinem Fall kam unser gutes Scouting und Netzwerk zum Tragen. Wir haben ihn während der Corona-Zeit, als kein Spielbetrieb stattgefunden hat, entdeckt und davon überzeugt, seinen Ausbildungsweg bei Borussia zu gehen.“ Rothe schloss sich dem BVB 2021 an. Sein Bundesliga-Debüt gab er als 17-Jähriger beim 6:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Er krönte es mit einem Treffer. Im Kader von DFB-Trainer Antonio di Salvo ist er einer der Jüngsten.

Youssoufa Moukoko ist ebenfalls einer der Vorzeige-Jung-Profis aus Borussia Dortmunds Nachwuchsleistungszentrum. Sein Weg führte 2016 vom FC St. Pauli in Borussias U15. Seinen Werdegang haben vor allem Peter Wazinski in der U15 sowie Sebastian Geppert zwei Jahre bei der U17 und später Mike Tullberg geprägt. Diese Zahlen dokumentieren sein Ausnahme-Talent: In der U17 gelangen ihm in 50 Bundesligaspielen 83 Tore, in der U19 traf er in 23 Partien 44-mal. „Youssoufa hat mit 16 Jahren schon in der Bundesliga gespielt, in der letzten Saison sieben Tore erzielt und sechs vorbereitet. Es gibt in Europas Top-5-Ligen in seiner Altersklasse keinen Spieler, der das erreicht hat“, betont Ricken. (wiwi)

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