Spielbericht
2:3 – BVB kassiert erste Niederlage im Jahr 2024
Es berichtet Boris Rupert
Nach 99 Sekunden traf Ihlas Bebou zum 0:1, doch dann startete der BVB vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK eine Aufholjagd und führte im Anschluss an zwei Standards schon nach 25 Minuten mit 2:1 durch Treffer von Donyell Malen und Nico Schlotterbeck. Doch Hoffenheim gelang ebenfalls ein Doppelschlag: Maximilian Beier traf in der 61. und 64. Minute zum 2:2 und 2:3.
Ausgangslage:
Dortmund belegte in der Liga mit 41 Punkten Platz vier, Hoffenheim war Neunter mit 27 Zählern und seit acht Spieltagen sieglos. Beim 3:1 im Hinspiel sowie beim 1:0-Erfolg im DFB-Pokal hatte der BVB seine Serie gegen die TSG auf sechs aufeinanderfolgende Siege ausgebaut.
Personalien:
Kobel (muskuläre Probleme), Haller (Sprunggelenkverletzung), Nmecha (nach Hüftverletzung kurz vor Rückkehr ins Mannschaftstraining) und Süle (Infekt) standen nicht zur Verfügung. Im Vergleich zum 1:1 vor fünf Tagen in Eindhoven gab es eine Änderung in der BVB-Startelf: Brandt ersetzte nominell Hummels, der gesundheitlich angeschlagen nicht fit war für 90 Minuten.
Taktik:
Der BVB agierte in der gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung, diesmal im Aufbau ohne die Rochaden zwischen dem linken Verteidiger und einem der beiden Sechser. Maatsen blieb also durchgehend auf der linken Seite. Brandt und Sabitzer besetzten die Doppelsechs. In der offensiven Mittelfeldreihe tauschten Sancho, der heute über rechts kam, und Malen im Vergleich zu Eindhoven die Seiten. Hoffenheim stellte gegen den Ball eine Fünferkette und agierte bei Ballbesitz in einer 3-4-3-Formation – mal mit Kramaric im Angriffszentrum, mal hinter zwei Spitzen.
Spielverlauf & Analyse:
Ein Fehler der neuformierten Innenverteidigung sorgte dafür, dass der BVB früh einem Rückstand hinterherlief. Schlotterbeck lief Cans Aufbau-Pass am eigenen Strafraum nicht entgegen, Bebou ging dazwischen und jagte den Ball aus recht spitzem Winkel unhaltbar für Meyer ins lange Eck. Genau 99 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt absolviert.
Der BVB war um die direkte Antwort bemüht. Brandt spielte in Minute sechs eine Ecke flach in den Rückraum, Sabitzer zog platziert ab, doch Baumann war rechtzeitig im kurzen Eck, klärte zur nächsten Ecke, die aber nichts einbrachte. Gefährlich wurde es aber bei einer weiteren Standardsituation: Sabitzer nahm bei einem Freistoß aus 25 Metern halblinker Position Maß, und Baumann hatte Probleme mit diesem flatternden Ball (9.). Auch in Minute 20 gab es noch kein Vorbeikommen am Hoffenheimer Keeper: Nach Sabitzers Pass schoss Malen aus vollem Lauf und aus 14 Metern flach aufs rechte Eck, aber Baumann war schnell unten und parierte.
Mit zwei weiteren Standardsituationen drehte Schwarzgelb die Partie innerhalb von vier Minuten: Zunächst verlängerte Reus mit dem Kopf eine Brandt-Ecke, und Malen netzte im Fünfmeterraum ein (21.). Dann schlug Reus einen Freistoß vom rechten Flügel punktgenau auf den Kopf des hochgestiegenen Schlotterbeck, der von der Fünfmeterlinie wuchtig zum 2:1 traf (25.). Danach war etwas die Luft raus. Der BVB kontrollierte das Geschehen, aber zu den elf Torschüssen (Hoffenheim zwei) kam bis zum Halbzeitpfiff kein weiterer hinzu.
Hatte der BVB den ersten Durchgang deutlich dominiert, fand er nach der Pause schwer ins Spiel. Die Bälle flipperten hin und her. Zudem gab es einige Verletzungsunterbrechungen. Nach genau einer Stunde verlor Füllkrug am gegnerischen Strafraum den Ball, und Hoffenheim schaltete blitzschnell um. Grillitsch schickte Beier, der nach nach einem Spurt übers halbe Feld nach innen zog, Schlotterbeck anschoss, von dessen Hüfte der Ball unhaltbar abgefälscht zum 2:2 einschlug (61.). Der nächste folgenschwere Ballverlust führte kurz darauf zum erneuten Rückstand: Grillitsch steckte aus dem rechten Halbfeld für Stach durch. Der hatte im Strafraum das Auge für den mitgelaufenen Beier, der zentral vor Ryerson an den Ball kam und zum 2:3 traf (64.).
Reus scheiterte nach einer Ecke aus spitzem Winkel an Baumann (70.), Füllkrug schoss mit seiner letzten Aktion am Tor vorbei (75.). Danach kamen drei neue Angreifer: Moukoko, Bynoe-Gittens und Adeyemi. In Minute 82 wurde ein klares Handspiel von Grillitsch unerklärlicherweise nicht mit Elfmeter sanktioniert. Can köpfte in der Nachspielzeit übers Tor.
Ausblick:
Am kommenden Samstag (Anstoß 15:30 Uhr) tritt der BVB beim 1. FC Union Berlin an.
Teams & Tore
Fußball-Bundesliga, 23. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – TSG HOFFENHEIM 2:3 (2:1)
Bor. Dortmund: Meyer – Ryerson (79. Hummels), Can, Schlotterbeck, Maatsen (75. Bynoe-Gittens) – Brandt, Sabitzer – Sancho (75. Adeyemi), Reus (87. Duranville), Malen – Füllkrug (75. Moukoko)
TSG Hoffenheim: Baumann – Kabak, Grillitsch, Brooks – Kaderabek, Stach, Tohumcu (79. Becker), Skov (49. Jurasek) – Kramaric (68. Geiger) – Bebou (79. Weghorst), Beier (79. Bülter)
Bank: Lotka, Bensebaini, Özcan, Wolf – Philipp, Adams, Drexler, Moerstedt
Tore: 0:1 Bebou (2.), 1:1 Malen (21., Reus), 2:1 Schlotterbeck (25., Reus), 2:2 Beier (61., Grillitsch), 2:3 Beier (64., Stach)
Eckstöße: 10:3 (Halbzeit 6:1), Chancenverhältnis: 7:4 (5:2)
Schiedsrichter: Fritz (Korb), Gelbe Karten: Sabitzer, Malen – Tohumcu, Brooks, Geiger
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: trocken, 9 Grad