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Spielbericht

2:0 in Bremen – die Serie geht weiter!

Borussia Dortmund hat auch das sechste Spiel des Jahres 2023 gewonnen! Am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB nach Toren von Bynoe-Gittens und Brandt einen 2:0 (0:0)-Erfolg beim SV Werder Bremen.

Aus Bremen berichtet Boris Rupert

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion dominierte zunächst Borussia, dann Werder, das in einer intensiven ersten Hälfte dem Führungstreffer einen Tick näher war. Mit 0:0 ging es in die Kabinen. Unmittelbar nach der Pause kam der BVB zu zwei Großchancen für Reus (46.) und Bellingham (50.), die Werder-Schlussmann Pavlenka vereitelte. Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte Bynoe-Gittens das 1:0 für den BVB (67.). Fünf Minuten vor dem Ende sorgte Brandt für die Entscheidung.

Ausgangslage:   
Achter gegen Dritter. Borussia hatte sieben der zurückliegenden zehn Liga-Gastspiele an der Weser gewonnen und davon nur eine verloren.

Personalien:   
Özcan war nach Gelbsperre im vorherigen Ligaspiel gegen Freiburg (5:1) wieder dabei, dafür fehlten Adeyemi wegen der fünften Verwarnung sowie Wolf (Schulterbeschwerden). Drei Tage nach dem Pokalspiel in Bochum (2:1) gab es fünf Änderungen in der Startelf: Schlotterbeck, Guerreiro, Reus, Reyna und Moukoko ersetzten Hummels, Özcan, Bynoe-Gittens, Haller (alle Bank) sowie Wolf.

Taktik:   
Ryerson rückte im schwarzgelben 4-1-4-1 von der linken auf die rechte Abwehrseite, Can agierte wie zuletzt zwischen den beiden Ketten, im Aufbau häufig zwischen den Innenverteidigern. Auch Brandt wechselte die Seite, startete auf dem linken Flügel, zog aber immer wieder ins zentrale Mittelfeld, wirkte dort neben Reus quasi als zweiter „Zehner“. Bremen verteidigte im 5-3-2 und wechselte bei Ballbesitz in eine 3-3-2-2-Formation mit zwei Spitzen, Ducksch und Füllkrug.

Spielverlauf & Analyse:
Werder ging sehr engagiert zur Sache, verdichtete die Räume, störte die Borussen, die viel Ballbesitz hatten, früh in deren Hälfte. Dennoch gab es schon zu Beginn Möglichkeiten. Nach Brandts Zuspiel nahm Guerreiro den Ball an der Strafraumkante technisch stark mit, doch der Winkel war zu spitz, so dass Pavlenka parieren konnte (9.). Drei Minuten später hatte Ryerson ausnahmsweise freie Bahn, marschierte über das halbe Feld und zog, da alle Anspielstationen markiert waren, aus knapp 20 Metern mit links ab – knapp vorbei.

Borussia bestimmte 20 Minuten lang klar das Geschehen, wirkte konzentriert – und musste sich dann bei Kobel bedanken, der ein mögliches Gegentor verhinderte: Zunächst bugsierte Ryerson eine Weiser-Flanke gefährlich Richtung eigenes Tor (21.), nach dann zwei folgenden Ecken nahm Weiser die zu kurz abgewehrte Hereingabe volley, aber Kobel fischte den Ball heraus (23.).

Werder war nun voll drin, drückte das Spiel in die Dortmunder Hälfte. Hinzu kam ein früher, verletzungsbedingter Wechsel. Für den humpelnden Moukoko ging es nach 25 Minuten nicht weiter; Haller kam. Zehn Minuten vor dem Seitenwechsel wurde der BVB wieder stärker. Nach Bellinghams Balleroberung wurde es turbulent im Werder-Strafraum. Am Ende war es Can, der aus 18 Metern das Ziel knapp verfehlte (38.).

24 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit absolviert, als sich Reus nach einem langen Ball stark behauptete am und im Strafraum, aus halbrechter Position abzog, aber nicht an Pavlenka vorbeikam. Knapp drei Minuten später wurde es nach der ersten BVB-Ecke erneut gefährlich: Bei Schlotterbecks Kopfball fehlte nicht viel. Danach war es abermals Bremens Schlussmann, der mit einem Reflex das 0:1 verhinderte. Nach Ryersons Hereingabe kam der mit Tempo in den Strafraum aufgerückte Bellingham zum Abschluss, Pavlenka riss die Hände hoch und parierte (50.).

Dann wieder Werder: Süle gab einer Ducksch-Hereingabe eine kleine, aber wichtige Richtungsänderung, so dass Füllkrug am langen Pfosten nicht herankam (59.), Sekunden später traf Ducksch den Pfosten. Allerdings war die Abseitsfahne oben. In dieser Phase passten die Abstände im Dortmunder Mittelfeld so gar nicht. War der folgende Doppelwechsel eine Folge daraus? Jedenfalls kamen Özcan und Bynoe-Gittens für Reus und Reyna (66.). Mit seiner zweiten Ballberührung erzielte Bynoe-Gittens das 0:1, das zehnte BVB-Jokertor in dieser Saison. Schlotterbeck hatte sich mit nach vorne eingeschaltet, der Ball kam nach Doppelpass mit Bynoe-Gittens mit etwas Glück erneut zum Engländer, der links im Sechzehner mit links wuchtig abzog. Noch leicht abgefälscht schlug der Ball im linken Toreck ein.

13 Minuten vor dem Ende hätte der von Süle geschickte Brandt für die Vorentscheidung sorgen können. Er war schon an Pavlenka vorbei, wurde dann aber von Stark entscheidend gestört, letztlich bereinigte Pieper die Situation. Auf der anderen Seite schoss Ducksch volley knapp über den Kasten (81.).

Pavlenka parierte gegen Ryerson (83.), doch zwei Minuten später musste er sich zum zweiten Mal geschlagen geben. Ausgangspunkt war Guerreiro, der sich Mitte der eigenen Hälfte auf der linken Seite in Bedrängnis stark durchsetzte, dann den Ball perfekt in den Lauf von Brandt spielte, der links im Strafraum Stark aussteigen ließ und ins lange Eck einschoss. In der sechsminütigen Nachspielzeit verteidigte der BVB mit Fünferkette. Die beste Chance auf einen weiteren Treffer hatte Bellingham, doch Pavlenka klärte per Fuß (90.+5).

Ausblick:   
Es folgt ein Heimspiel-Doppelpack: zunächst das Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League gegen Chelsea (Mittwoch, 21 Uhr), dann die Bundesliga-Partie gegen Hertha (Sonntag, 17.30 Uhr).

Teams & Tore

Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag
WERDER BREMEN – BORUSSIA DORTMUND  0:2 (0:2)

Werder Bremen: Pavlenka – Pieper, Stark, Veljkovic – Weiser (79. Schmid), Groß (70. Philipp), Jung – Bittencourt (46. Schmidt), Stage (70. Gruev) – Füllkrug, Ducksch
Bor. Dortmund: Kobel – Ryerson (88. Meunier), Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Can – Reyna (66. Bynoe-Gittens), Bellingham, Reus (66. Özcan), Brandt (88. Dahoud) – Moukoko (29. Haller)
Bank: Zetterer, Salifou, Dinkci, Buchanan, Chiarodia – Meyer, Hummels, Modeste, Malen
Tore: 0:1 Bynoe-Gittens (67., Schlotterbeck), 0:2 Brandt (85., Guerreiro)
Eckstöße: 3:7 (Halbzeit 3:0), Chancenverhältnis: 4:11 (2:3)
Schiedsrichter: Dr. Brych (München), Gelbe Karte: Bittencourt
Zuschauer: 42.100 (ausverkauft), Wetter: bedeckt, Nieselregen, 9 Grad

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