Spielbericht
1:1 gegen Sevilla: Bellingham gleicht aus vor großer Kulisse
Es berichtet Boris Rupert
81.000 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sorgten im 139. Europapokal-Heimspiel für eine Rekordkulisse! Sie sahen eine von beiden Mannschaften verhalten geführte Partie, in der Bellingham in der 35. Minute Nianzous Führungstreffer (18.) egalisierte. Doch zu mehr reichte es nicht.
Ausgangslage:
Von zuvor 17 Heimspielen gegen Gegner aus Spanien hatte der BVB nur drei verloren, fünf der jüngsten neun gewonnen. Mit insgesamt fünf Siegen, vier Remis und drei Niederlagen war Sevillas Auswärtsbilanz bei Spielen in Deutschland positiv. Die beiden vorangegangenen direkten Duelle endeten 0:1 (2010) und 2:2 (2021) aus Sicht des BVB.
Personalien:
Reus (Trainingsrückstand), Bynoe-Gittens, Dahoud (beide Schulter-OP), Haller (Tumorerkankung) und Morey (Meniskus-OP) standen nicht zur Verfügung. Im Vergleich zum Hinspiel vor einer Woche (4:1) änderte Terzic seine Startelf auf fünf Positionen: Kobel, Hummels, Rothe, Malen und Modeste ersetzten Meyer, Schlotterbeck, Guerreiro, Can und Moukoko (alle Bank); gegenüber dem Bundesligaspiel am Samstag gegen Bayern München (2:2) waren es durch die Hereinnahmen von Meunier und Adeyemi sogar sechs Wechsel.
Taktik:
Die „Achter“ aus dem Hin- und dem Bayern-Spiel, Bellingham und Özcan, waren nun die „Sechser“ im Dortmunder 4-2-3-1. Sevilla staffelte sich wie im Hinspiel gegen den Ball mit Fünferkette und schaltete bei Ballbesitz um in ein 3-4-3.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB begann die Partie abwartend, ließ Sevilla ins Spiel kommen und dann auch gewähren. Rakitic‘ Versuch aus zwölf Metern hätte ein Weckruf sein können, doch sechs Minuten später saß der zweite Abschluss der Gäste: Abwehrchef Nianzou kam nach Rakitic‘ Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld recht unbedrängt zum Abschluss, der Kopfballaufsetzer landete zum 0:1 im Netz (18.). Lange Zeit fehlten Tempo und Tiefe im Dortmunder Spiel, so dass Sevilla defensiv nicht gefordert und im Gegensatz zum Hinspiel auch nicht überfordert war.
Etwas überraschend bejubelte Borussia nach gut einer halben Stunde den Ausgleich. Nach Malens Balleroberung auf der linken Seite passte Bellingham zum rechts aufgerückten Meunier, dessen Flanke nicht ideal kam, doch Bellingham bekam im Zentrum im Sprung noch den rechten Fuß dran und drückte den Ball zum 1:1 über die Linie – im vierten Champions-League-Spiel dieser Saison sein viertes Tor!
Schwarzgelb kam mit Guerreiro für Rothe aus der Kabine, ohne dass sich am weiterhin recht verhaltenen Dortmunder Spiel etwas änderte. Sevilla, das nur mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an den BVB hätte heranrücken können, öffnete allerdings auch nicht, sondern blieb geduldig. Nach der ersten Ecke kam Lamela plötzlich frei vor Kobel zum Schuss, doch der Keeper blieb stehen und wehrte ab (67.).
Nach 64 Minuten war Moukoko für Modeste gekommen, der keinen verwertbaren Ball bekommen hatte, wohl aber mit warmem Applaus verabschiedet wurde. Kurz darauf ersetzten Reyna und Hazard auf den Außenbahnen Malen und Adeyemi. Hummels‘ Kopfball im Anschluss an eine Ecke war in der 80. Minute der erste gefährliche Abschluss im zweiten Durchgang. Reynas Ball in der Nachspielzeit ging an Freund und Feind vorbei – es blieb beim 1:1.
Ausblick:
In der Bundesliga tritt der BVB am Sonntag um 17.30 Uhr bei Tabellenführer Union Berlin an. Nächster Gegner in der UEFA Champions League ist am 25. Oktober Tabellenführer Manchester City.
Teams & Tore
UEFA Champions League, 4. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – FC SEVILLA 1:1 (1:1)
Bor. Dortmund: Kobel – Meunier (83. Schlotterbeck), Süle, Hummels, Rothe (46. Guerreiro) – Bellingham, Özcan – Adeyemi (71. Hazard), Brandt, Malen (71. Reyna) – Modeste (64. Moukoko)
FC Sevilla: Bono – Carmona, Nianzou, Marcao (90.+2 Jordán) – Navas (90.+23 ;ontiel), Gudelj, Rakitic, Acuna (71. Telles) – Suso (59. Januzaj), El-Nesyri (59. Isco), Lamela
Bank: Meyer; Wolf, Coulibaly, Passlack, Papadopoulos, Can – Dmitrović, Flores; Dolberg, Mir, Delaney, Gómez, Salas
Tore: 0:1 Nianzou (18., Rakitic), 1:1 Bellingham (35., Meunier)
Eckstöße: 3:2 (Halbzeit 1:0), Chancenverhältnis: 1:3 (1:2)
Schiedsrichter: Jovanovic (Serbien), Gelbe Karten: Özcan (3., gesperrt) – Sampaoli, Gudelj, Carmona, Bono
Zuschauer: 81.000 (ausverkauft), Wetter: trocken, 8 Grad