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Spielbericht

1:1 – Füllkrugs elfter Saisontreffer bringt nur einen Punkt

Borussia Dortmund kehrt am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden aus Wolfsburg zurück, bleibt damit im Kalenderjahr 2024 (vier Siege, zwei Remis) aber weiterhin ungeschlagen.

Aus Wolfsburg berichtet Boris Rupert

Mehr als 5.000 Schwarzgelbe waren unter den knapp 30.000 in der ausverkauften Volkswagen Arena. Sie sahen ein zerfahrenes Spiel, in dem der BVB seine praktisch einzige Torchance in der ersten Halbzeit durch Füllkrug zur Führung nutzte. Nach gut einer Stunde aber gelang dem eingewechselten Gerhardt der Ausgleichstreffer.

Ausgangslage:   
Der BVB war mit erzielten 13 von 15 möglichen Punkten das erfolgreichste Team nach der Winterpause. Wolfsburg hatte vier Remis und eine Niederlage verbucht, war 2024 noch ohne Sieg. Zuletzt hatte es drei BVB-Gastspiele in Serie ohne Gegentor geben (Vereinsrekord: vier Spiele). In Wolfsburg hatten die Westfalen 14 ihrer bisherigen 26 Spiele gewonnen – mehr BVB-Auswärtssiege gab es historisch nur in Stuttgart (16).

Personalien:   
Ohne Haller (Sprunggelenksverletzung), Adeyemi (muskuläre Probleme), Bensebaini (erkrankt) sowie Nmecha und Duranville (beide Aufbautraining) war der BVB nach Niedersachsen gereist. Zwei Wechsel gab es in der offensiven Mittelfeldreihe: Brandt und Sancho kamen für Malen (leichte Knieprobleme) und Bynoe-Gittens in die Mannschaft.

Taktik:   
Die Hausherren waren vom bisher überwiegend praktizierten 4-2-3-1 abgewichen und starteten stattdessen mit zwei Angreifern: Torjäger Wind im Schatten von Behrens. Mit hohem Pressing setzten Peredes, Behrens und Majer den BVB im Aufbau energisch unter Druck. Der rechts offensiv aufgebotene Majer überlagerte zudem wiederholt den linken Flügel. ^Gegen den Ball stellte Wolfsburg in der Abwehr mehrfach eine Fünferkette (mit Peredes ganz links). Borussia wechselte wie zuletzt zwischen 4-2-3-1 (mit Maatsen links in der Viererkette) und 3-2-4-1 (mit Can zwischen den Innenverteidigern sowie Maatsen auf der Doppelsechs neben Sabitzer).

Spielverlauf & Analyse:
Wolfsburg ließ in den ersten Minuten keinen Dortmunder Kombinationsfußball zu, provozierte stattdessen zahlreiche Ballverluste und hatte in Behrens‘ Fernschuss, den Kobel mit einer Flugeinlage parierte, die erste Chance in diesem Spiel (4.). Stattdessen aber gingen die Borussen mit ihrem ersten wirklichen Angriff in Führung. Sabitzer verlagerte das Spiel mit einem langen Ball auf den linken Flügel, Reus suchte im Strafraum den Abschluss, den Casteels nicht festhalten konnte. Füllkrug drückte den Abpraller zum 0:1 über die Linie (8.).

Insgesamt litt das Spiel unter mehreren Unterbrechungen, in Halbzeit eins herbeigeführt durch Wolfsburg-Fans. Und der BVB leistete sich in der zwölfminütigen Nachspielzeit einige Nachlässigkeiten. Zweimal tauchte Behrens frei vor Kobel auf. Zunächst lenkte der Schlussmann den Schuss an den Pfosten (45.+8), Sekunden später traf der Wolfsburger aus spitzem Winkel das Außennetz, hier allerdings aus Abseitsposition.

Durchgang zwei begann ebenfalls mit einem Distanzschuss: Dieses Mal war es Sabitzer, ein Dortmunder, den den Keeper ernsthaft prüfte (48.). Kurz darauf war das Spiel wegen Tennisballwürfen aus der Gästekurve mehrfach unterbrochen; Schiedsrichter Petersen beorderte beide Mannschaften zur Seitenlinie (55.). Als es dann weiterging, war der BVB unsortiert, ließ zunächst einen Schuss von Baku zu. Kobel reagierte erneut prächtig, wehrte den abgefälschten Ball zur Ecke ab (63.).

Kurz darauf gab es eine weitere Ecke für den VfL: Kobel faustete die scharfe Hereingabe an die Strafraumgrenze, dort köpfte sie Arnold wieder rein, die Abwehr geriet nur hoch. Gerhardt stürmte heran und setzte sich im Kopfballduell durch – 1:1 (64.). Dortmund wurde nun wieder aktiver. Doch erst in Minute 89 der regulären Spielzeit gab es eine nächste Torannäherung durch Sabitzer. Dann Brandt auf Süle, dessen scharfe Hereingabe aber zwei Mitspieler verpasste (90.+2). Sekunden vor Schluss gab es noch die Chance auf den „Lucky Punch“ nach Foul an Bynoe-Gittens 17 Meter vor dem Tor. Doch Brandts Freistoß touchierte nur das Tornetz (90.+9).

Ausblick:
Auf Schwarzgelb wartet die erste „englische Woche“ des Jahres. Am Dienstag tritt der BVB zum Achtelfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League bei der PSV Eindhoven an, Anstoß ist um 21 Uhr. Am kommenden Sonntag (17:30 Uhr) gastiert die TSG Hoffenheim im SIGNAL IDUNA PARK.

Teams & Tore

Fußball-Bundesliga, 22. Spieltag
VFL WOLFSBURG – BORUSSIA DORTMUND 1:1 (0:1)

VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix, Jenz, Maehle – Svanberg (46. Gerhardt), Arnold – Majer, Paredes – Behrens (77. L. Nmecha), Wind (88. Sarr)
Bor. Dortmund: Kobel – Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Maatsen – Sabitzer, Can – Brandt (79. Özcan), Reus, Sancho (79. Bynoe-Gittens) – Füllkrug (85. Moukoko)
Bank: Parvan, Fischer, Zesiger, Vranckx, Cerny, Wimmer – Meyer, Morey, Hummels, Wolf, Malen,  Bamba
Tore: 0:1 Füllkrug (8., Reus), 1:1 Gerhardt (64., Arnold),
Eckstöße: 5:3 (Halbzeit 2:1), Chancenverhältnis: 3:2 (2:1)
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart), Gelbe Karten: Gerhardt, Jenz, Arnold – Moukoko
Zuschauer: 28.917 (ausverkauft), Wetter: überwiegend sonnig, 10 Grad

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