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Mittelfeld
Emre
Can

Beim BVB seit

30.01.20

Geburtstag

12.01.94 (30)

Nationalität

Deutschland

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Emre Can

Seit Januar 2020 steht der 30 Jahre alte Defensivakteur bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der deutsche Nationalspieler kam bis Juni 2024 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 159 Partien (14 Tore / 11 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz und gewann 2021 den DFB-Pokal.

Deutscher Meister und Pokalsieger war er schon zuvor. Auch Italienischer Meister und Champions-League-Sieger, wenngleich er 2013, als damals 19-Jähriger, in diesem Wettbewerb nicht aktiv zum Einsatz gekommen war. Mit dem FC Liverpool wirkte er jedoch 2016 und 2018 als aktiver Endspielteilnehmer in beiden europäischen Klubwettbewerben mit. Emre Can weiß also, wie man Titel gewinnt und große Endspiele erreicht. In seiner zweiten Saison mit dem BVB gewann er im Mai 2021 den DFB-Pokal, in seiner fünften kämpfte er in Wembley abermals um Europas Fußballkrone (0:2 gegen Real Madrid).

Seit dem 31. Januar 2020 zählt der vielseitig einsetzbare Defensivspieler zum Profikader von Borussia Dortmund. Er gibt seinem Team Halt, sorgt für Balance und Stabilität im Maschinenraum und macht sich dort auch mal schmutzig. „Die Sechser-Position ist das Herz der Mannschaft. Ich liebe diese Rolle, weil ich für die Mannschaft da sein will“, sagt der Routinier, der alles mitbringt: Körpergröße, Sprungkraft, Tempo, Sicherheit und Ruhe am Ball – und die Bereitschaft, mit bedingungslosem Einsatz zu verteidigen.

Geboren wurde er am 12. Januar 1994 als Sohn türkischer Eltern in Frankfurt am Main, spielte drei Jahre in der Jugend der Eintracht (2006 bis 2009) und wechselte dann zur U17 des FC Bayern München. Seinen ersten Einsatz bei den Profis hatte er am 12. August 2012 beim 2:1-Sieg im Supercup gegen Borussia Dortmund. Bis zum ersten Bundesligaspiel dauerte es dann noch ein halbes Jahr (13. April 2013). In jener Saison, in der die Bayern das Triple gewannen – Meisterschaft, Pokal, UEFA Champions League (2012/13) – kam der Nachwuchsspieler in beiden nationalen Wettbewerben zum Einsatz.

„Es war ein hartes Pflaster, das muss man ehrlich sagen“, berichtete er in einem Interview mit dem Mitgliedermagazin „Borussia“ (Ausgabe April 2020) über die Anfänge in der Frankfurter Nordweststadt. „Man lernt stark zu werden; man lernt Respekt, bei allem, was man macht; man lernt zu teilen; und man lernt, den richtigen Weg zu gehen – oder den falschen. Ich habe zum Glück den richtigen Weg gewählt. Aber ich habe erlebt, wie andere Jugendliche, wie Schulfreunde, zu Drogen gegriffen haben. Ich habe an den Stellen meine Familie und die richtigen Freunde gehabt. Als Fußballer habe ich gelernt, dass man alles versuchen und geben muss, um zu gewinnen. Wir haben auf einem Gummiplatz gespielt, und es ging jeden Tag nur darum, zu gewinnen – und nicht darum, wo man herkommt. Keine Frage, aus einer Niederlage kann man lernen. Doch zu gewinnen ist viel geiler. Ich hasse es zu verlieren.“

2013/14 schloss sich Can Bayer 04 Leverkusen an und wurde bereits ein Jahr später vom FC Liverpool verpflichtet, wo er zwischen 2014 und 2018 insgesamt 167 Spiele absolvierte. „In England geht es darum, geilen Fußball zu spielen, um das Tackling, um den präzisen langen Ball. Anders als in Italien, wo die Taktik im Vordergrund steht. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich auf meinen Stationen machen durfte. Ich bin als Fußballer und Mensch gereift. Die Jahre im Ausland waren cool.“

Zur Saison 2018/19 war er zu Juventus Turin in die italienische Serie A gewechselt, arbeitete dort als Stammspieler entscheidend am Gewinn der Meisterschaft 2019 mit, wurde nach dem Trainerwechsel zur Saison 2019/20 jedoch nur noch zweimal für die Startelf nominiert. Im Januar 2020 entschied er sich für einen Wechsel zum BVB, wo er als Innenverteidiger, Außenverteidiger, Solo-Sechser, auf der Doppel-Sechs und auf der Acht zum Einsatz kam. „Vielseitigkeit ist Segen und Fluch zugleich“, sagte er dem Mitgliedermagazin „Borussia“ (Ausgabe Mai 2023).

Im Sommer 2023 verlängerte Emre Can seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2026 und übernahm von Marco Reus die Kapitänsbinde. Er gilt als kompletter Spieler, hat Persönlichkeit, übernimmt Verantwortung und geht voran. Der „Aggressive Leader“ sah in 149 Bundesliga-Spielen 38 Gelbe Karten, flog in der Bundesliga aber nie vom Platz. In 116 Bundesliga-Spielen für den BVB war er an 20 Toren beteiligt – für einen Defensivspieler ist das eine beachtliche Bilanz. Seine Passquote war 2023/24 sehr gut: 91 Prozent der Zuspiele kamen an. Die Höchstgeschwindigkeit von 35,2 km/h wurde im Team nur von Karim Adeyemi überboten.

Seit der U15 durchlief Emre Can alle Nachwuchs-Nationalmannschaften des DFB und feierte am 4. September 2015 in seiner Heimatstadt Frankfurt im EM-Qualifikationsspiel gegen Polen sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Beim Confed-Cup 2017 zählte er zum Stammpersonal und gewann mit der deutschen Auswahl den Titel. In den folgenden Jahren erlebte er nach eigener Aussage „eine On-Off-Beziehung“ zur DFB-Auswahl: „Ich weiß, dass ich oft abgeschrieben wurde. Auch, als Julian mich im Oktober nicht eingeladen hatte, habe ich gedacht, ich werde zurückkommen und es allen beweisen.“ So kam es auch: Von Bundestrainer Julian Nagelsmann zwei Tage vor dem Auftakt der EM 2024 nachnominiert, kam er im Eröffnungsspiel als Einwechselspieler zum Einsatz und erzielte den Treffer zum 5:1-Endstand gegen Schottland. „Statt im Urlaub bin ich jetzt bei der Heim-EM, und ich bin unbeschreiblich dankbar dafür.“

Vorderseite der Autogrammkarte von Emre Can
Rückseite der Autogrammkarte von Emre Can

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