Donyell Malen

Seit Juli 2021 steht der 25 Jahre alte Angreifer bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der niederländische Nationalspieler kam bis Juni 2024 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 111 Partien (34 Tore / 19 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz.

Donyell Malen wurde am 19. Januar 1999 als Sohn einer niederländischen Mutter und eines surinamischen Vaters, eines früheren Profifußballers, in Wieringen (Noord-Holland) geboren. Mit fünf Jahren spielte er erstmals in einem Klub, als Neunjähriger wurde er in die Nachwuchsabteilung von Ajax Amsterdam aufgenommen, wo er unter anderem in einem Jahrgang mit den A-Nationalspielern Matthijs de Ligt und Justin Kluivert spielte und vom früheren Weltklassespieler Dennis Bergkamp trainiert wurde. Dafür nahm seine Mutter Mariska viel auf sich, fuhr ihren Sohn fast täglich nach Amsterdam; 40 Kilometer hin, 40 Kilometer zurück, damit er in der Jugendakademie trainieren konnte.

Als B-Jugendlicher wagte Malen den Sprung in die Nachwuchsakademie des FC Arsenal, stand nach 44 Toren in zwei Jahren vor dem Sprung in den Profikader, orientierte sich indes kurz vor Beginn der Saison 2017/18 aus London zurück in seine Heimat und nahm ein Angebot der PSV Eindhoven an. Einen Tag vor seinem 19. Geburtstag debütierte er unter Trainer Mark von Bommel in der Eredivisie und schaffte am 14. September 2019 das Kunststück, beim 5:0-Sieg über Vitesse Arnheim alle fünf Treffer für seine Mannschaft zu erzielen. 2020/21 kam er für die PSV Eindhoven wettbewerbsübergreifend in 45 Pflichtspielen auf 37 Torbeteiligungen (27 Treffer, zehn Vorlagen). 

Unter Roger Schmidt entwickelte sich Malen in Eindhoven zum niederländischen Shootingstar. Seite an Seite übrigens mit Mario Götze, der ihm nachdrücklich dazu riet, ein mittlerweile aus Dortmund eingegangenes Angebot anzunehmen. Aber die Bundesliga ist nicht die Eredivisie. Donyell Malen brauchte seine Zeit, und der BVB gewährte sie ihm. In seiner ersten Dortmunder Saison kam er wettbewerbsübergreifend auf neun Tore, das erste war das siegbringende 1:0 in der UEFA Champions League gegen Sporting Lissabon. Sebastian Kehl: „Donny hat halt seine Zeit gebraucht, um in Deutschland anzukommen und die Intensität der Bundesliga zu verinnerlichen. Aber im Training haben wir von Anfang an die Qualität gesehen, die er auf den Platz bringen kann.“ 

In seiner zweiten Saison in Schwarzgelb startete Malen durch. Vor allem seiner Leistungsexplosion war es zu verdanken, dass die Borussia bis zum Saisonfinale von der Meisterschale träumen durfte. Die Deutsche Fußball-Liga wählte ihn zum Spieler des Monats April. Fünf Tore gelangen ihm binnen vier Wochen gegen den FC Bayern, Union Berlin, den VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. 

„Ich bin im Sommer 2021 in ein neues Land und in eine neue Mannschaft gekommen, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Es ist viel passiert, ich habe viel gelernt und bin auch als Persönlichkeit gereift“, sagte er dem Mitgliedermagazin BORUSSIA (Ausgabe September 2023) und verriet: „Ganz entscheidend für mich war, dass mein Sohn im vergangenen März geboren wurde. Das hat mir einen speziellen Kick gegeben. Seitdem habe ich einen Lauf und treffe regelmäßig.“ Donyell Malen erzielte jedes seiner neun Tore in der Saison 2022/23 nach dem 20. Spieltag. Diese neun Rückrunden-Tore waren zugleich geteilter Bundesliga-Bestwert; ligaweit kam in der Rückrunde kein Spieler auf mehr Scorer-Punkte als der Niederländer (13).

Obwohl er in der folgenden Spielzeit, 2023/24, meist aufgrund von Verletzungen nur in 21 der 34 Bundesliga-Spiele in der Startelf stand, erzielte er 13 Tore (Bestwert beim BVB) und wurde für die EM 2024 nominiert. Er verfügt über Tempo (in der Spitze 35,1 km/h) und einen guten Rechtsschuss. Viermal traf er in der abgelaufenen Bundesliga-Saison nach einem Konter, ligaweit waren nur Hoffenheims Maximilian Beier und Leipzigs Lois Openda jeweils einmal häufiger erfolgreich.

Nachdem er seit der U15 für alle niederländischen Nachwuchs-Auswahlmannschaften aktiv war und mit der U17 im Jahr 2016 das EM-Finale erreicht hatte, debütierte Donyell Malen am 6. September 2019 beim 4:2-Sieg gegen Deutschland in der A-Nationalmannschaft. Seine Länderspiele absolvierte er etwa zur Hälfte im Sturmzentrum und auf den beiden Außenbahnen.